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Aktualisiert: 26. Juni 2025
»Man wird es nicht wagen und sich an die halten, welche wir vorgeschoben haben, aber besser wäre es, man wagte es, weil meine Bestrafung mir das Vertrauen derer sichern würde, für welche ich sie trage. Je mehr die Regierung mich schont, um so eher werden die Brahminen von Mangalore mich für einen Abtrünnigen halten.
Ich lachte ihn aus; nur was die Gewitter betraf, hatte er recht, und so entschloß ich mich eines Tages, den kürzesten Weg nach Mangalore zu nehmen, um im Schutz dieser alten, gesicherten Hafenstadt die Regenzeit abzuwarten.
»Es war an einem Frühlingsmorgen, als ich in Gefangenschaft geriet, meine Heimat liegt weit von hier, in den Dschungeln von Mangalore, der alten Priesterstadt am Meer. Ich geriet auf einem Reisfeld in eine Schlinge, die von den Menschen gelegt worden war, und ergab mich in mein Geschick, als ich merkte, daß das Hanfseil unzerreißbar war, das sich mir um Arm und Schultern gelegt hatte.
Ich verstand anfänglich immer nur ein Wort, und da er es im Rufen mehr sang als sprach, so unterschied ich den Sinn nicht, bis er lachend vor mir stand und zitternd vor Freude erklärte, sie seien bis an die Ufer des Kumardary vorgedrungen, des großen Stroms von Süd-Kanara, dessen Wasser aus den Bergen von Kurg und Maisur zusammenströmen und der bei Uppanangadi in den Netrawati einmündet, an dessen Ausfluß in das Meer Mangalore liegt, die Stadt, die unser Ziel war.
Mir war in den letzten Wochen zumut gewesen, als müßte ich mir durch meine leichtfertigen Umtriebe in der Stadt das Vertrauen dieses ernsten Politikers und Diplomaten verscherzt haben, denn ich fiel auf, da ich mich sowohl anders als die Engländer benahm, als auch die Gebräuche der Missionare nicht eben zum Vorbild wählte. Sonst gab es wenig Europäer in Mangalore.
Die blauen Feuer der Blitze zeichneten nächtlicherweile ein kohlschwarzes Blättergewebe, wie ein wirres, flackerndes Gitterwerk, vor die Scheiben meiner Fenster, und es war mir unbegreiflich, an den ersten stilleren Tagen, die Stadt Mangalore noch an ihrem Platz zu finden. Langsam wurde es unter dem andauernden Regen von Tag zu Tag kühler.
Er sagte nach einer Weile des Schweigens, in der ich Gelegenheit hatte, die merkwürdige Entstellung zu betrachten, die seine nächtliche Kleidung herbeiführte, ruhig und unmittelbar: »Morgen werden die Soldaten der Regierung in Ihrem Hause nach Dokumenten einer Verschwörung suchen, die über das ganze Land hin verbreitet sein soll, und deren Anhänger sie auch in Mangalore vermutet.
Der Kollektor übersetzte mir den Titel: »Ein Lehrbuch der vergleichenden Sprachwissenschaft über den Zusammenhang der Südindischen Dialekte mit dem Sanskrit. Bearbeitet von Mangesche Rao, Lehrer am englischen College zu Mangalore, gedruckt in der Offizin der S. J. daselbst.«
So waren die Eindrücke, die ich in den ersten Monaten meines Aufenthalts in Mangalore erhielt, außerordentlich bunt und mannigfach, und so eifrig ich nach dem Sinn der Erscheinungen forschte, so verwirrte mich das meiste eher, als daß es mein Verständnis förderte.
Es kam mir keinen Augenblick in den Sinn, daß es in Mangalore Verstecke genug für eine Handvoll verdächtiger Papiere geben mußte, und der Gedanke, etwa mißbraucht zu werden, lag mir so fern, wie ich tief durchdrungen war vom Charakter und Wert des Mannes, der mich bat.
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