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Der Zug fuhr ab, eine Menge verzweifelter Leute zurück lassend. „Gottlob!“ rief Frau Lißmann, sie zitterte noch vor Erregung. „Wo ist denn mein Hut?“ fragte Karl, „man hat ihn mir vom Kopf gerissen!“ „Macht nichts,“ tröstete die Mutter, „das ist der Krieg, hat der Herr gesagt. Gottlob, daß wir alle drei im Zuge sind. Irgend jemand hat uns geholfen, sonst wären wir nicht herein gekommen.“

Ist das ein köstlicher Friede hier oben! Kinder, wie haben wir's gut, wie wollen wir die vier Wochen genießen!“ Frau Lißmann stand auf der Altane eines kleinen Bauernhauses in einem weltentlegenen österreichischen Dörfchen. Sie war am Vorabend mit ihren zwei jüngsten Kindern hierher in die Sommerfrische gekommen.

So hatte Herr Lißmann, der in München Lehrer an einer Kunstschule war, für diese drei Glieder seiner Familie einen stillen Sommeraufenthalt in den Tiroler Bergen ausgewählt. Er selbst hatte Ende Juli eine Studienreise nach Paris angetreten. Sein ältester Sohn Ludwig war in Passau, wo er sein Einjährigenjahr abdiente. Es blieb noch Philipp, der siebzehnjährige, der Gymnasiast, zu versorgen.

Aber wer wollte noch einmal warten, und wer wußte, ob es dann mehr Platz gäbe? Frau Lißmann mit den Kindern lief hin und her, überall standen die Leute bis an die Trittbretter und wollten niemand mehr einlassen.