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Aktualisiert: 19. Juni 2025


Die drei Freunde blieben allein gegen einander über stehen, und es ward gar bald merkbar, daß zwei von ihnen, Lenardo und Friedrich, von einer sonderbaren Unruhe bewegt wurden; sie verbargen nicht, daß sie beide ungeduldig seien, für ihren Teil in der Abreise von diesem Ort sich gehindert zu sehen.

"Das wußt' ich schon", sagte Wilhelm, "denn Freunde offenbaren einander gerade das am deutlichsten, was sie einander verschweigen; die letzte Stelle des Tagebuchs, wo sich Lenardo gerade mitten im Gebirg des Briefes erinnert, den ich ihm schrieb, rief mir in der Einbildungskraft im ganzen Umgange des Geistes und Gefühls jenes gute Wesen hervor; ich sah ihn schon mit dem nächsten Morgen sich ihr nähern, sie anerkennen und was daraus mochte gefolgt sein.

Ich ging auf ihn zu, er sah mich erst starr, dann mit lebhafteren Augen an; seine Züge erheiterten sich, er versuchte, die Lippen zu bewegen, und als ich die Hand hinreichte, seine ruhende zu fassen, ergriff er die meine von selbst, drückte sie und sprang auf, die Arme gegen mich ausstreckend. "O Gott!" rief er, "der Junker Lenardo! er ist's, er ist es selbst!"

"Verzeihen Sie", versetzte Wilhelm; "wer jedoch weiß, unter welchen seltsamen Formen die Neigung sich bei uns einschleicht, dem muß es bange werden, wenn er voraussieht, ein Freund könne dasjenige wünschen, was ihm in seinen Zuständen, seinen Verhältnissen notwendig Unglück und Verwirrung bringen müßte." "Ich hoffe", sagte Lenardo, "wenn ich das Mädchen glücklich weiß, bin ich sie los."

Lenardo hielt einen Augenblick nachdenkend inne. "Wie ist mir denn?" sagte er; "hieß sie auch Valerine? Ja doch", fuhr er fort; "doch war der Scherzname gewöhnlicher. Genug, das braune Mädchen trat mir in den Weg und bat mich dringend, für ihren Vater, für sie ein gutes Wort bei meinem Oheim einzulegen.

Wilhelm an den Abbé Wenn mich nicht alles triegt, so ist Lenardo, der höchst wertzuschätzende, gegenwärtig in eurer Mitte, und ich sende deshalb das Duplikat eines Schreibens, damit es ihm sicher zugestellt werde. Möge dieser vorzügliche junge Mann in euren Kreis zu ununterbrochenem bedeutendem Wirken verschlungen werden, da, wie ich hoffe, sein Inneres beruhigt ist.

Ich konnte mich nicht enthalten, ihn an mein Herz zu schließen; er sank in den Stuhl zurück, die Tochter eilte hinzu, ihm beizustehen; auch sie rief: "Er ist's! Sie sind es, Lenardo!"

Was soll man sich viel verstellen gegen die, mit denen man sein Leben zuzubringen hat! Lenardo mit allen seinen Eigenheiten verdient Zutrauen. Ich schicke ihm Eure beiden Briefe; daraus lernt er Euch kennen, und ich hoffe, wir andern werden unbewußt eine Gelegenheit ergreifen, uns auch nächstens ebenso vor ihm darzustellen. Leber wohl! ich leide sehr. Hersilie an die Tante

Lenardo hingegen hatte schon früher mit Friedrichen Abschied genommen; die Mitteilung durch Boten war unter diesen desto lebhafter. Vermißte man also in dem Verzeichnisse der Gäste jene edlen Obengenannten, so waren doch manche bedeutende, uns schon näher bekannte Personen darauf zu finden. Hilarie kam mit ihrem Gatten, der nun als Hauptmann und entschieden reicher Gutsbesitzer auftrat.

Auf einmal aber, als man sich gesetzt, ward alles still und das Gastmahl mit einer gewissen Feierlichkeit aufgetragen und eingenommen. Gegen Ende der Tafel gab Lenardo ein Zeichen, zwei Sänger standen auf, und Wilhelm verwunderte sich sehr, sein gestriges Lied wiederholt zu hören, das wir, der nächsten Folge wegen, hier wieder einzurücken für nötig finden.

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