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Aktualisiert: 22. Juli 2025
Wonnebald, dem nichts erwünschter war, als von einer unscheinbaren Wurzel, deren Eingeweide die nutzbringende Natur so artig eingerichtet hatte, allnächtlich ein Häufchen Gold auf das Kopfkissen gespuckt zu bekommen, neigte zu dem Wunsche, Lando, den er für das einzige Hindernis der Goldabsonderung ansah, auf die eine oder andre Weise zu entfernen, und sagte zu Lux, wenn sie aus ihren Büchern eines Mittels kundig wäre, um unliebsame Störenfriede, sei es mit Beeinträchtigung von Gesundheit oder Leben, sei es ohne Schädigung derselben, aus dem Wege zu räumen, so wolle er die Folgen auf sich nehmen und mit Dank und Lob ihrer Geschicklichkeit nicht zurückhalten.
Insofern hatte er ganz unrecht nicht, als Lando sich die Früchte, die seine Rolle abwarf, vortrefflich schmecken ließ, nur freilich setzten sie ihm nicht so zu, daß er dadurch unfähig geworden wäre, den Bischof mit klaren und vergnügten Augen zu beobachten.
Sowie die öffentliche Anklage auf Zauberei gegen Lux erhoben wurde, schrieb Lando einen Brief an seinen Oheim, den Erzbischof Giselbert, und teilte ihm die unerhörte Tatsache mit, zugleich bittend, er möge den Bischof sogleich verwarnen, damit diese Torheit nicht weiter getrieben und die Kirche ganz und gar lächerlich gemacht werde; worauf der Erzbischof sich behutsam bei Wonnebald erkundigte, was an der Sache sei, und ihm auf alle Fälle riet, sich und der Kirche keine Blöße zu geben.
Obwohl er nicht verraten hatte, von wem er seine Nachrichten habe, zweifelte der Bischof doch nicht, daß Lando dahinter stecke, und antwortete mit Würde, der Erzbischof möge sich nicht von einem leichtfertigen Knaben, wie sein Neffe sei, in so ernsten und schweren Dingen beraten lassen; er wolle ihm insgeheim mitteilen, daß die beklagte Person weiblichen Geschlechts sei und mit Lando einen weitgehenden Liebeshandel unterhalten habe, und daß dies der Grund sei, warum er den Gang der Justiz zu hintertreiben versuche; anstatt sich von ihm betören und ausnützen zu lassen, solle Giselbert ihm lieber behilflich sein, den verblendeten Jüngling aus dem Garn der Teufelin zu erretten.
Lando betrachtete die Kinder nur flüchtig, so sehr fesselte ihn das Bild der Frau, deren fest und edel gebildete Beine durch das grüne Wasser bald wie Silber, bald wie Alabaster schimmerten, während Nacken, Arme und Brust, der schlanke Leib und der elastische Rücken, wenn sie sich beugte oder aufrichtete, die Biegsamkeit und farbige Wärme lebendigen Fleisches zeigten.
Hellgrüne Weiden und buschige Erlen bekränzten seine beiden Ufer und ließen einen schmalen Pfad frei, der hier, ein gutes Stück unterhalb der Ortschaft, wenig begangen wurde; auch fragte sich Lando, nachdem er eine Weile, ohne einer Seele zu begegnen, vorwärts gegangen war, wie er dazu käme, Lux in dieser abgelegenen Gegend zu suchen, und war im Begriff umzukehren, als er ein Plätschern und verstohlenes Lachen hörte, das ihn bewog, noch ein wenig weiterzugehen.
Hierzu war nämlich Lando trotz seiner Jugend, denn er war etwa 26 Jahre alt, durch überlegenen Verstand und eine merkwürdige Kühle und Sicherheit des Urteils wohlgeeignet, auch konnte er sich geschickt verstellen, ja fand Vergnügen daran, eine beliebige Rolle zu spielen, so daß nicht zu befürchten war, der Bischof könnte der List auf die Spur kommen.
Nach kurzer Frist jedoch verdarb Lando den weiteren Verlauf durch seine Neugierde; denn um zu sehen, was für eine Andacht der Bischof allabendlich vor dem Alraun ausübte, öffnete er die Tür seines Schlafzimmers, als Wonnebald eben eifrig knicksend vor der Zaunrübe umhersprang, wurde trotz aller Vorsicht von diesem gehört und mußte wohl oder übel vollends eintreten und sein unberufenes Eindringen durch einen rasch ersonnenen Vorwand erklären.
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