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Aktualisiert: 8. Juni 2025


Klappsch, der auf so viel Begeisterung nicht vorbereitet war, hatte schon kein Bier mehr. Zuletzt, als die nationale Sache alles abgeworfen zu haben schien, dessen sie fähig war, kam noch, von Hurra empfangen, der Bürgermeister Doktor Scheffelweis.

Jadassohn hatte seine schneidige Stimme zurück. „Soll das etwa einen Zweifel in bezug auf meine Person involvieren, so weise ich ihn mit gebührender Entrüstung zurück.“ Krähend, so daß Klappsch in die Tür spähte: „Ich bin der Königliche Assessor Doktor Jadassohn und stehe auf Wunsch zur Verfügung.“ Darauf mußte Diederich wohl murmeln, daß er es so nicht gemeint habe. Dann aber zahlte er.

Jadassohn schlug vor, in Klappsch’ Bierstube einzutreten. „Ich gehe also hin,“ fuhr Diederich drinnen fort, „in der Absicht, die ganze Geschichte mit der Besoffenheit des betreffenden Herrn zu entschuldigen, schlimmstenfalls mit seiner zeitweiligen Geistesumnachtung. Was meinen Sie statt dessen? Frech wird der Heuteufel. Markiert Überlegenheit.

Abends bei Klappsch, kotbespritzt bis an den Hals und fiebrig entrückt durch den Lärm des langen Tages, durch das viele Bier und das Nahen der Entscheidung, vernahm er das Ergebnis: gegen achttausend Stimmen für Heuteufel, sechstausend und einige für Napoleon Fischer, Kunze aber hatte dreitausendsechshundertzweiundsiebzig.

In die Zeitung werde ich es setzen!“ Und er ging ab. Er vermied den Ratskeller und bedachte einsam bei Klappsch eine Welt, in der solche Greuel umgingen. Dagegen war mit kommentmäßigem Verhalten freilich nicht aufzukommen.

Diese Nummer des Lokal-Anzeigers trug Diederich schon acht Tage lang auf dem Herzen, da schlich er sich um die stillste Vormittagsstunde, unter Vermeidung der Kaiser-Wilhelm-Straße, von rückwärts in die Bierstube von Klappsch, wo er Gesellschaft fand: Napoleon Fischer und der Parteiwirt Rille.

Hiermit waren, nach der Meinung des nationalen Komitees, die Vorbereitungen getroffen für die erste Wahlversammlung derPartei des Kaisers“. Sie sollte bei Klappsch sein, der seinen Saal patriotisch aufgemacht hatte.

Übt zynische Kritik an unserer Huldigungsadresse und, Sie werden es nicht glauben, sogar an dem Telegramm Seiner Majestät!“ „Nun, und?“ fragte Jadassohn, dessen Hand sich mit Fräulein Klappsch beschäftigte. „Für mich gibt es kein Und mehr! Ich bin mit dem Herrn fertig fürs Leben!“ rief Diederich, trotz dem schmerzlichen Bewußtsein, daß er am Mittwoch wieder zum Pinseln mußte.

Der Leitartikel beschäftigt sich mit dem Allerhöchsten Bekenntnis zum geoffenbarten Glauben. Dann kommt das Telegramm an den Obersten, dann das Lokale mit der Heldentat des Postens und das Vermischte mit drei Anekdoten über die kaiserliche Familie.“ „Es sind recht rührende Geschichten“, bemerkte Klappsch und verdrehte die Augen.

Jadassohn versetzte schneidend: „Aber ich nicht.“ Und da Diederich ihn ansah: „Es gibt nämlich eine Behörde, die sich die Königliche Staatsanwaltschaft nennt und die für Leute wie diese Herren Lauer und Heuteufel ein nicht zu unterschätzendes Interesse hegt.“ Damit ließ er Fräulein Klappsch los und bedeutete ihr, sie möge verschwinden. „Wie meinen Sie das“? fragte Diederich, unheimlich berührt.

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