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Aus seinem Odem weht ein süßer Milchgeruch, Doch eitel Schwert und Dolch ist seiner Lippen Spruch. Mit seinem Dolch will er die Brust der Erde ritzen, Und an die Abendwolk ihr rotes Herzblut spritzen; Keikawus soll vom Thron, dort will er selber sitzen! Den Beutelustigen, die ihm mit leeren Händen Und vollem Mute nahn, hat er viel Gut zu spenden, Und mehr Verheißungen, die denkt er zu vollenden!

Er wird sich hüten uns ins Garn herein zu springen; Wir werden zeitig ihm den Tod entgegen bringen. Soll in Bewegung erst sich setzen Meeres Braus? Das Glimmen geht von selbst des Aschenhäufchens aus. Wir werden bald genug auch diesen Weltbrand dämpfen; Heut hab ich keine Lust für Keikawus zu kämpfen.

Ihr Edlen all! eilt mir zu Rostem hin! der Mann Ist er allein, der diesen Knaben bändigen kann. Zu Rostem, wo er saß im Zelte, kam der Bot: Keikawus ist in Not, der Türke Suhrab droht. Er droht ins Königszelt durchs Lager einzureiten, Und Niemand ist als du im Stand mit ihm zu streiten. Von seinem Sitz erhob sich Rostem nicht, und sprach: Der Dienst des Königes ist lauter Ungemach.

Zu ihm sprach Rostem: Laß dir das nicht Sorge werden! Niemand darf zürnen mir und meinem Tun auf Erden. Keikawus weiß das wol, daß er zu dieser Frist Durch Rostems Macht allein in Iran König ist. Er weiß auch, daß mein Schwert ihn nie im Stiche ließ, Wo oft in Ungemach sein toller Mut ihn stieß.

Wenn Rostem will, geb ich ihm Thron und Kron und Schatz, Und laß ihn sitzen auf Keikawus' Fürstenplatz. Von Iran zieh ich dann nach Turan kampfbereit, Und fordere den Schah Afrasiab zum Streit. Vom Throne stürz ich ihn alswie ein Blitz herab; Die Sonne lang' ich mit der Lanzenspitz herab. O Mutter, aber dich, du höre meinen Schwur an, Mach ich zur Königin von Iran und von Turan.