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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Sie war in der Hauptstadt verheiratet und war Mutter von beinahe erwachsenen Kindern. Auch diese war in den letzten Tagen des Pfarrers nicht um ihn gewesen. Der Mietmann sagte mir, daß er jetzt wohl zu seiner Tochter werde ziehen müssen, da er bei der Wiederbesetzung der Pfarre gewiß seine Wohnung verlieren und im Kar keine andere finden werde.
Man entkleidete ihn, um ihn für die Bahre anzuziehen. Man legte ihm die schönste seiner Wäsche an. Dann zog man ihm sein fadenscheiniges Kleid an und über das Kleid den Priesterchorrock. So wurde er auf der Bahre ausgestellt. Die Leute kamen sehr zahlreich, um ihn anzuschauen; denn sie hatten so etwas nie gesehen; er war der erste Pfarrer gewesen, der in dem Kar gestorben war.
Alle seine Vorgänger seien nur kurze Zeit Pfarrer in dem Kar gewesen und seien dann fortgekommen; er aber sei schon lange da, und es habe den Anschein, daß er bis zu seinem Lebensende dableiben werde.
»Sie ist, wie sie Gott erschaffen hat,« antwortete er, »es wachsen hier nicht so viele Bäume wie in Schauendorf, aber manches Mal ist sie auch so schön, und zuweilen ist sie schöner als alle andern in der Welt.« Ich fragte ihn, ob er in der Gegend ansässig sei, und er antwortete, daß er siebenundzwanzig Jahre Pfarrer in dem Kar sei.
So mag man es gelten lassen, daß auch der fromme Wildbretschütze sich in der Hinter-Riß den Kugelsegen holte, der ihn vor einem jähen Tod im Hochwald oder im Kar behüten mußte. Das Kloster liegt zwei Wegstunden von dem Forsthause in Vorder-Riß entfernt. An Sonntagen kam der Pater heraus und las in der Kapelle für Flößer, Jäger, Holzknechte und alle, die zu unserm Hause gehörten, die Messe.
Ich konnte mich nicht erinnern, seinen Hut damals gesehen zu haben; jetzt aber mußte ich wiederholt auf ihn hinblicken; denn es war nicht ein einziges Härchen auf ihm. Als wir an die Stelle gelangt waren, wo sein Weg sich von dem meinigen trennte und zu seinem Pfarrhofe in das Kar hinabführte, nahmen wir Abschied und sprachen die Hoffnung aus, daß wir uns nun öfter treffen würden.
Ich erzählte ihm von meinen Reisen, zeigte ihm unsere Werkzeuge und erklärte ihm bei Gelegenheit unserer Arbeiten manchmal deren Gebrauch. Ich kam nach der Zeit auch einige Male mit ihm in seinen Pfarrhof hinunter. Wo das stärkste Gestein sich ein wenig auflöst, gingen wir über eine sanftere Abdachung gegen das Kar hinab.
Zu meinem Erstaunen erblickte ich jetzt auch mitten im Wasser eine größere schwarze Gestalt, die niemand anders als der arme Pfarrer im Kar war. Er stand bis an die Hüften im Wasser.
Ich ging an den Tisch, nahm ein Blatt aus meiner Brieftasche, schrieb darauf, daß ich von dem Pfarrer im Kar an dem bezeichneten Tage ein mit drei Siegeln, die ein Kreuz enthalten, versiegeltes Papier empfangen habe, das die Aufschrift »Letzter Wille des Pfarrers im Kar« trage. Die Bescheinigung reichte ich ihm dar und er schob sie ebenfalls unter das Kissen seines Hauptes.
Da sie mit dem Auspressen des Wassers fertig waren, gingen sie an das Anziehen der Schuhe und Strümpfe. Als sie auch dieses Geschäft beendigt hatten, nahm der Pfarrer wieder von mir Abschied, dankte mir noch einmal, daß ich hierhergekommen sei, und begab sich mit den Kindern auf den Weg in das Kar.
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