Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 29. Juni 2025
Ließ Unrat sich einmal von der Panik des bedrohten Tyrannen hinreißen und steckte die Aufrührer ins Kabuff, dann ergab sich noch Schlimmeres. Die Klasse vernahm dann das Knallen und Glucksen geöffneter Flaschen, lautes Prostrufen, verdächtiges Kichern, den Schall von Küssen ... Hals über Kopf stürzte Unrat zur Tür und ließ Kieselack wieder herein. Die beiden andern kamen mit, ungebeten, mit drohenden, verachtungsvollen Mienen
Dies alles reichte weiter als von Ertzum reichte. Er brummte etwas. »Wie?« machte Lohmann. »Nun ja. Die Szene im Kabuff war widerlich. Aber sie hatte etwas widerlich Großartiges. Oder, wenn du lieber willst, etwas großartig Widerliches. Aber großartig war dabei.« Ertzum hielt sich nicht mehr. »Lohmann, war sie wirklich nicht rein?« »Nun, jetzt ist sie jedenfalls bedeckt mit Unrat.
Die andern schwuren, er habe seine Wirtschafterin zu Haus ins Kabuff gesperrt und sie verhungern lassen, und befinde sich zu dieser Stunde im Zuchthaus. Lohmann, Ertzum und Kieselack schwiegen dazu. Unversehens schlich Unrat langen Schrittes auf das Katheder zu und ließ sich mit Vorsicht, als schmerzten ihn seine Knochen, in den Sessel hinein.
Unrats Kinn, in dessen oberem Rand mehrere gelbe Gräten staken, rollte, während er sprach, zwischen den hölzernen Mundfalten wie auf Geleisen, und sein Speichel spritzte bis auf die vorderste Bank. Er schrie auf: »Sie haben die Kühnheit, Bursche!... Fort, sage ich, ins Kabuff!« Aufgescheucht drängte von Ertzum sich aus der Bank hervor. Kieselack raunte ihm zu: »Mensch, wehr dich doch!«
Weit entfernt, diese drei Verruchten in das Kabuff zu verbannen, das für ihre Verworfenheit einen zu edlen Aufenthalt darstellen würde, will ich vielmehr alles daransetzen, damit ihre Laufbahn den wohlverdienten Abschluß in Gesellschaft gemeiner Diebe und Einbrecher finde. Der Gemeinschaft der Anständigen werden sie nicht mehr lange teilhaftig bleiben, ihre Atemzüge unter uns sind gezählt!«
Hierbei aber war er gescheitert an Unrats ehernem Willen. Er sollte nicht im Kabuff bei der Künstlerin Fröhlich sitzen: Unrat hatte es geschworen. Er sollte der Künstlerin Fröhlich nicht teilhaftig werden: er war es nicht geworden. Und nicht nur, daß nicht Lohmann im Kabuff bei der Künstlerin Fröhlich saß, saß vielmehr Unrat darin ... Dies Ergebnis ging hinaus über Unrats erstes Ziel.
Schickte er einen ins »Kabuff«, war ihm dabei zumute, wie dem Selbstherrscher, der wieder einmal einen Haufen Umstürzler in die Strafkolonie versendet und, mit Angst und Triumph, zugleich seine vollste Macht und ein unheimliches Wühlen an ihrer Wurzel fühlt. Und den aus dem »Kabuff« Zurückgekehrten und allen andern, die ihn je angetastet hatten, vergaß Unrat es nie.
Hierbei schwoll Unrats Stimme unterirdisch an. »Sie sind nicht würdig, an der erhabenen Jungfrauengestalt, zu der wir jetzt übergehen, Ihre geistlose Feder zu wetzen. Fort mit Ihnen ins Kabuff!« Von Ertzum, langsam von Verständnis, lauschte noch immer. Vor angestrengter Aufmerksamkeit ahmte er unbewußt mit den Kiefern die Bewegungen nach, die der Professor mit den seinigen vollführte.
Wort des Tages
Andere suchen