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So schönes Ingesinde hat nun keine Königin. Als die Minniglichen nun trugen ihr Gewand, 595 Die sie da führen sollten, die kamen unverwandt, Die hochgemuthen Recken in großer Zahl daher; Man bracht auch hin viel Schilde und manchen eschenen Sper. Zehntes Abenteuer. Wie Gunther mit Brunhild Hochzeit hielt. Jenseits des Rheins sah man dem Gestad 596 Mit allen seinen Gästen den König schon genaht.

Vor des Abends Nahen, als sank der Sonne Licht 618 Und es begann zu kühlen, ließ man es länger nicht: Zu der Veste huben Fraun und Ritter sich; Mit Augen ward geliebkost mancher Schönen minniglich. Von guten Knechten wurden viel Pferde müd geritten 619 Vor den Hochgemuthen nach des Landes Sitten, Bis vor dem Saale abstieg der König werth. Da diente man den Frauen und hob sie nieder vom Pferd.

In minniglichen Züchten empfieng sie Siegfrieden schön. Als sie den Hochgemuthen vor sich stehen sah, 298 Ihre Farbe ward entzündet; die Schöne sagte da: "Willkommen, Herr Siegfried, ein edler Ritter gut." Da ward ihm von dem Gruße gar wohl erhoben der Muth.

Die reichen Kämmerlinge schritten vor ihr her; 290 Die hochgemuthen Degen ließen es nicht mehr: Sie drängten, daß sie sähen die minnigliche Maid. Siegfried dem Degen war es lieb und wieder leid. Er sann in seinem Sinne: "Wie dacht ich je daran, 291 Daß ich dich minnen sollte? das ist ein eitler Wahn; Soll ich dich aber meiden, so wär ich sanfter todt."