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Aktualisiert: 10. Juni 2025
Mit beispielloser Taetigkeit endlich konzentrierte Gaius die verschiedenartigsten und verwickeltsten Regierungsgeschaefte in seiner Person: Er selbst ueberwachte die Getreideverteilung, erlas die Geschworenen, gruendete trotz des gesetzlich an die Stadt ihn fesselnden Amtes persoenlich die Kolonien, regulierte das Wegewesen und schloss die Bauvertraege ab, leitete die Senatsverhandlungen, bestimmte die Konsulwahlen kurz er gewoehnte das Volk daran, dass in allen Dingen ein Mann der erste sei, und verdunkelte die schlaffe und lahme Verwaltung des senatorischen Kollegiums durch sein kraeftiges und gewandtes persoenliches Regiment.
Hierzu diente zuvoerderst die Einfuehrung der hauptstaedtischen Getreideverteilung. Schon frueher war das dem Staat aus den Provinzialzehnten zukommende Getreide oftmals zu Schleuderpreisen an die Buergerschaft abgegeben worden.
Das republikanische Rom war eine Raeuberhoehle, aber zugleich der Staat; das Rom der Monarchie, obwohl es mit allen Herrlichkeiten dreier Weltteile sich zu schmuecken und in Gold und Marmor zu schimmern begann, war doch nichts im Staate als das Koenigsschloss in Verbindung mit dem Armenhaus, das heisst ein notwendiges uebel. ^20 Es ist nicht ohne Interesse, dass ein spaeterer, aber einsichtiger politischer Schriftsteller, der Verfasser der unter Sallustius' Namen an Caesar gerichteten Briefe, diesem den Rat erteilt, die hauptstaedtische Getreideverteilung in die einzelnen Munizipien zu verlegen.
Die Massregeln der ersten Gattung sind schon erwaehnt: der neue Herr des Staats disponierte, ohne den Senat zu fragen, ueber die Staatskasse, indem er durch die Getreideverteilung den oeffentlichen Finanzen eine dauernde und drueckende Last aufbuerdete, ueber die Domaenen, indem er Kolonien nicht wie bisher nach Senats- und Volks-, sondern allein nach Volksschluss aussandte, ueber die Provinzialverwaltung, indem er die vom Senat der Provinz Asia gegebene Steuerverfassung durch ein Volksgesetz umstiess und eine durchaus andere an deren Stelle setzte.
Einen ansehnlichen Ueberschuss lieferten wohl nur Sizilien, wo das karthagische Besteuerungssystem galt, und vor allem Asia, seit Gaius Gracchus, um seine Getreideverteilung moeglich zu machen, daselbst die Bodenkonfiskation und die allgemeine Domanialbesteuerung durchgesetzt hatte; nach vielfaeltigen Zeugnissen ruhten die roemischen Staatsfinanzen wesentlich auf den Abgaben von Asia.
Unter jenen nahm die Getreideverteilung an die hauptstaedtische Menge fast unerschwingliche Summen in Anspruch: durch die von Cato 691 ihr gegebene Ausdehnung stieg die jaehrliche Ausgabe dafuer auf 30 Mill. Auch das Militaerbudget war gestiegen, seit zu den Besatzungen von Spanien, Makedonien und den uebrigen Provinzen noch die von Kilikien, Syrien und Gallien hinzukamen.
Dass das Sempronische Gesetz jedem in Rom domizilierenden Buerger gestattete, an den Getreidespenden teilzunehmen, steht fest. Allein die spaetere Getreideverteilung hat diesen Umfang nicht gehabt; denn da das Monatkorn der roemischen Buergerschaft wenig mehr als 33000 Medimnen = 198000 roem.
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