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Der Fortbestand der Allmacht der Gedanken tritt uns bei der Zwangsneurose am deutlichsten entgegen, die Ergebnisse dieser primitiven Denkweise sind hier dem Bewußtsein am nächsten. Wir müssen uns aber davor hüten, darin einen auszeichnenden Charakter dieser Neurose zu erblicken, denn die analytische Untersuchung deckt das nämliche bei den anderen Neurosen auf. Bei ihnen allen ist nicht die Realität des Erlebens, sondern die des Denkens für die Symptombildung maßgebend. Die Neurotiker leben in einer besonderen Welt, in welcher, wie ich es an anderer Stelle ausgedrückt habe, nur die »neurotische Währung« gilt, d.

Denn die Zentralgestalt der Biographie ist nur durch ihre Beziehung auf eine sich über sie erhebende Welt der Ideale bedeutsam, aber diese wird zugleich einzig durch ihr Leben in diesem Individuum und durch das Auswirken dieses Erlebens realisiert.

Die Sehnsucht glänzte nur von ihrem Mund, während sie still sich zu der Landschaft wandten, die sich morgendlich auftat. Sie saßen lange noch zusammen, überwältigt voneinander zu solcher Stille des Erlebens, und schauten hinaus, ohne sich zu sehen, bis ihre Augen lächelnd einander trafen und ihre Körper sich berührten.

Nur, wer gar keinen Sinn hat für die soziale Wirkung des innerlichen vereinten Erlebens einer in Gemeinschaft betriebenen Sache, der wird das Gesagte für bedeutungslos halten.

Denn daß die Erlebnisse, wenn sie schon vorbei sind, auf einmal mit verstärkter Wucht wiederkehren, daß die Erinnerungen mit der vollen Kraft des Erlebens auf ihn einstürmen, das ist ein Zeichen seiner manchmal bis ins Visionäre gesteigerten Phantasie, ebenso wie sein Verhalten in der Mitte des Geschehnisses von seiner unverbrüchlichen Sachlichkeit, seiner geborenen Tapferkeit, seiner beherrschten Menschenliebe Kunde gibt.

Der einsame Blick seiner Augen erschütterte Olivia, ein Schauder überlief sie: der Mann war ihr so nah und so fern dadurch, in ihr war plötzlich alles Heißglut des Erlebens, in dieser Glut schmolz er dahin, und ihr dünkte, als vergehe sie sich an ihm, nur weil sie hier stand und er sein Wesen verlor, sie ihres gewann.

Aus der bloßen Summe von Empfindungen, die sich passiv miteinander verbinden, besteht die Bewußtseinsaktivität nicht, wenn sie auch nur +in+ und +an+ dem Verlaufe des Erlebens zu konstatieren ist.

Das ist das wesentlich epische dieses Gedächtnisses. Da diese Formen den Zeitablauf nicht kennen, gibt es in ihnen keinen Qualitätsunterschied des Erlebens zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem; die Zeit besitzt keine wandelschaffende Macht, nichts wird von ihr in seiner Bedeutung verstärkt oder abgeschwächt.

Es war etwas von der Bitterkeit eignen Erlebens in den unumwundenen Hinweisen des Präsidenten. Die unersetzlichen Jahre schrien hinter seinen Worten hervor, erlittene Zurücksetzung und ein verfinsterter Geist. Er wollte seiner selbst nicht gedenken, doch die Worte entschleierten seinen Gram, wenn auch nicht für das Auge des Königs, der nur zu lesen brauchte, was geschrieben stand.

Es besteht eben im Geistesleben zweierlei +Anpassung+: einmal eine +passive+, besser +reaktive+ Anpassung von Erlebnissen (Vorstellungen usw.) an ein physisches oder psychisches Milieu, dann aber auch eine +aktive+ Anpassung des Milieus an die Natur des Seelenlebens. Die passive Anpassung ist teils +indirekter+ Art, durch eigentliche +Selektion+, die aber im Seelischen noch weniger belangreich sein dürfte als im Biologischen, teils eine +direkte+, indem das +Milieu+ durch die von ihm ausgehenden Reize und Einflüsse das Seelenleben der Individuen und Völker in einer zu diesem Milieu in Beziehung stehenden Weise modifiziert. Während auf den niederen Stufen der Geistesentwicklung die passive Anpassung überwiegt, kommt auf den höheren immer mehr die +aktive Anpassung+ zur Geltung. Die ganze +Kulturarbeit+ des Menschen gibt davon Zeugnis, wie sehr es der menschliche Geist versteht, Inhalte seines Erlebens so zu formen, daß sie seinen ureigenen Bedürfnissen, Tendenzen, Zwecken zu entsprechen vermögen. Nicht bloß die Außenwelt wird diesen Zwecken angepaßt, auch das Innenleben, wie es sich besonders im »objektiven Geist«, in Religion, Sitte, Sittlichkeit, Recht, Wissenschaft usw. bekundet, wird aktiv gestaltet, beständig umgeformt, und zwar im ganzen und großen schließlich doch immer wieder in der Richtung, welche die Linie der +Realisierung des reinen Menschheitswillens+ bedeutet, also im Sinne der +Kulturidee+. Hierbei findet, +da die Einheit des Geisteslebens immer wieder nach Selbsterhaltung strebt und bewußte Widersprüche in ihrem Bereiche nicht dauernd erträgt+, eine beständige, wenn auch nicht immer gleich merkliche +gegenseitige Anpassung der geistigen Gebilde aneinander+ statt, die aller Einseitigkeit, aller Verkümmerung einzelner Partien des Seelenlebens immer wieder entgegenarbeitet. So gibt es z.