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Aktualisiert: 10. Juni 2025
In Goethe selbst lagen alle Bedingungen zum epischen Dichter: desto schwieriger war es mitten in der Prosa einer alternden Welt einen Stoff zu finden, der der epischen Darstellung fähig war. Treten wir den damaligen Zeiten und Volksverhältnissen näher, um zu sehen, welcher Art dieser Stoff nur sein konnte.
Der epische Dichter gleicht darin ganz dem bildenden Künstler: auch dieser hält einen im Zeitflusse vorübergehenden Moment fest und stellt ihn mit festen und vollen Marmorumrissen vor unsre Anschauung, so daß wir seinen ganzen Inhalt entfaltet und bleibend vor uns haben. Daher nun auch die Neigung des epischen Dichters zu Episoden.
Das Epos floß aus Volksgesängen zusammen. Sobald eine größere Menge derselben gegeben, aufgeschrieben und gesammelt war, so kam von selbst die Aufforderung sie untereinander zu verbinden. Eine Zusammensetzung dieser Art fließt aus dem bestimmten Gedanken, um den sich die Teile fest verbinden, den sie halb dem epischen Dichter an die Hand geben, den dieser zur andern Hälfte selbst ausbildet.
Und dennoch wir haben uns begeistert, wir haben gekämpft, und wir sind ein Stück vorwärtsgekommen in der Schule der Menschlichkeit." Für kurze Stunden, für eilende Seiten durchzuckt Heinrich Mann, den heimatlosen Literaten, das Wesen und Glück des epischen Dichters: "Was macht diese Dinge groß?" "Daß ein Volk sie mitfühlt, ein Volk! das wir lieben!" "Ich habe ein Volk gesehen!
Jeder Punkt in dem großen Gebilde ist für sich belebt; jeder Satz hat seine eigne Seele und ist um seiner selbst willen da; und daher auch die lose Wort- und Satzverknüpfung überhaupt, die bis in die kleinste Form von dem epischen Prinzip durchdrungen ist.
Aus dieser vom Transzendenten zum Irdischen, vom Allgemeinsten zum Begrenztesten gerichteten Bewegung ergibt sich das rätselhafte künstlerische Ereignis, daß in ihrer Umkehr jedes Stück zu einem epischen Ganzen wird; denn alles Einzelne, die Steine und Gräser des Feldes und die leisen Regungen in den Seelen der Menschen sind nur Spiegelbilder von kosmischen Zuständen und Bewegungen, welche die Welt beherrschen und bilden.
Die einzelne epische Handlung muß erstens individuell lebendig und bestimmt sein und zweitens epischen Charakter haben; drittens muß sie eine innere Notwendigkeit des Fortgangs haben, welche teils als Schicksal, teils als offenbare Leitung ewiger Göttermächte erscheint.
So wie nun in einer späteren Periode der Geschichte die Trennung des Subjekts von der Substanz vor sich geht, treten wir aus der spezifisch epischen Welt heraus.
Entgegen scheint nur das umfangreiche Werk der großen epischen Naturen zu stehn, erbaut zu einer Reihe meist an Ton und Umfang sogar, nicht nur an Art und Komposition gleicher Romane, deren keiner vor dem andern ausgezeichnet scheint. Für die Novelle ist es die Ausnahme, daß sie allein bestehn muß; ihre Notwendigkeit ist die Sammlung, der Band, ihr Gesetz ist die Gruppe.
Die apollinischen Erscheinungen, in denen sich Dionysus objectivirt, sind nicht mehr "ein ewiges Meer, ein wechselnd Weben, ein glühend Leben", wie es die Musik des Chors ist, nicht mehr jene nur empfundenen, nicht zum Bilde verdichteten Kräfte, in denen der begeisterte Dionysusdiener die Nähe des Gottes spürt: jetzt spricht, von der Scene aus, die Deutlichkeit und Festigkeit der epischen Gestaltung zu ihm, jetzt redet Dionysus nicht mehr durch Kräfte, sondern als epischer Held, fast mit der Sprache Homers.
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