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Aktualisiert: 25. Mai 2025


Ich muß dabei freilich hervorheben, daß Enver Pascha uns die besten seiner verfügbaren Truppen für die Ostfront und Rumänien abgegeben hatte. Die Beschaffenheit dieser Korps durfte also nicht als Maßstab für die Güte und Verwendbarkeit des gesamten türkischen Heeres genommen werden.

Und es blieb nicht lediglich bei Worten. Bei aller hohen Auffassung vom Kriege im allgemeinen entbehrte Enver Pascha aber doch einer gründlichen militärischen, ich möchte sagen, Generalstabsschulung. Ein Nachteil, der augenscheinlich bei allen türkischen Führern wie auch in ihren Stäben zu finden war.

Entbehrungen, blutige Verluste, Fahnenflucht hatten verheerend auf die Truppenbestände gewirkt. Mit schweren Sorgen sah Enver Pascha dem kommenden Winter entgegen. Es fehlte seinen Truppen die notwendigste Bekleidung; dazu bot die Ernährung der Armeen in diesen armen, großenteils entvölkerten und verwüsteten Gebieten außerordentliche Schwierigkeiten.

Für unsere Politik wie Kriegsleitung war es also eine ganz wesentliche Aufgabe, die derzeitige osmanische Reichsleitung zu stützen; für Enver wie für Talaat Pascha fand sich nicht leicht ein Ersatz, der uns voll und sicher zugetan war.

Enver Pascha bezeichnete die Lage mir gegenüber treffend mit den Worten: „Meine einzige Hoffnung ist, daß der Gegner unsere Schwäche an dieser gefährlichen Stelle nicht bemerkt.“ War nun wirklich irgend welche Wahrscheinlichkeit dafür gegeben, daß diese ernstliche Schwäche am Golf von Alexandrette dem Gegner verborgen blieb? Ich glaubte nicht.

In dieser Hinsicht war daher für uns die hohe Auffassung Enver Paschas von der gemeinsamen Kriegführung und ihren entscheidenden Gesichtspunkten von größtem Wert. Auch die politische Auffassung der übrigen türkischen Machthaber schien uns einstweilen eine Gewähr dafür zu geben, daß die bisherigen osmanischen Verluste unser Kriegskonto nicht übertrieben belasten würden.

Auch die militärischen Führer der Türkei und Bulgariens lernte ich im Laufe des Herbstes und Winters in Pleß persönlich kennen. Enver Pascha zeigte mir gegenüber einen ungewöhnlich weiten und freien Blick für das Wesen der Führung des gegenwärtigen Krieges und seiner Durchführung. Die Hingabe dieses Osmanen an unsere gemeinsame, große und schwere Sache war eine unbedingte.

In einer kurz darauf folgenden Zusammenkunft mit Enver Pascha in Budapest wurde auch die Teilnahme der Türken an einem etwaigen rumänischen Feldzug festgelegt. Enver verpflichtete sich zur baldigen Bereitstellung von zwei osmanischen Divisionen für den Einsatz auf der Balkanhalbinsel.

Bevor diese Verstärkungen ihren neuen Bestimmungsort erreicht hatten, glaubten wir, eine wesentliche Besserung in der Lage an der syrischen Front feststellen zu können, und traten daher mit Enver Pascha wegen Zurückziehung aller dortigen deutschen Truppen in Verbindung. Der Pascha gab sein Einverständnis.

Zur Zeit der Anwesenheit Enver Paschas in unserem Großen Hauptquartier Anfang 1917 glaubten wir die Lage in Asien folgendermaßen beurteilen zu können: Die russische Offensive in Armenien war nach der Gewinnung der Linie Trapezunt-Erzinghan zum Stillstand gekommen.

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