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Aktualisiert: 8. Juni 2025
»Wo der Alte nur bleibt?« Ede durfte die Frage schon thun, denn für gewöhnlich erschien Hradscheck mit dem Glockenschlage sieben, wünschte guten Morgen und öffnete die nach der Küche führende kleine Thür, was für die Köchin allemal das Zeichen war, daß sie den Kaffee bringen solle.
Und Hradscheck erhob sich, um Ede, der verschlafen im Laden auf einem vorgezogenen Zuckerkasten saß, in den Keller zu schicken und die fünf Flaschen heraufholen zu lassen. »Und paß auf, Ede; der Burgunder liegt durcheinander, rother und weißer, der mit dem grünen Lack ist es.«
»Da, Herr,« rief er eines Tages, als er gerade mit einem Korbe voll Flaschen wieder aus dem Keller heraufkam. »Da, Herr; das hab' ich eben unten gefunden.« Und damit schob er Hradscheck einen schwarzübersponnenen Knebelknopf zu. »Sind solche, wie der Pohlsche an seinem Rock hatte.« Hradscheck war kreideweiß geworden und stotterte: »Ja, hast Recht, Ede. Das sind solche. Hast Recht.
Alles lachte, bis man zuletzt auf die Kunstreiter zu sprechen kam und an Hradscheck die Frage richtete, was er denn eigentlich von ihnen gesehen habe? »Blos das Seil. Aber Ede, der heute Nachmittag da war, der wird wohl Augen gemacht haben.«
Drin im Hause hatte sich mittlerweile die Scene verändert. Ede, der noch eine Zeit lang in allen Ecken und Winkeln umhergesucht hatte, stand jetzt, als die Gruppe sich näherte, mitten auf dem Flur und wies auf ein großes
Am schlimmsten aber waren seine winterlichen Hände, die, wie eine Welt für sich, aus dem überall zu kurz gewordenen Einsegnungsrock hervorsahen. »Ede,« sagte der Pastor freundlich, »Du sollst über Hradscheck und den Polen aussagen, was Du weißt.« Der Junge schwieg und zitterte. »Warum sagst Du nichts? warum zitterst Du?« »Ick jrul' mi so.« »Vor wem? Vor uns?« Ede schüttelte mit dem Kopf.
Der dumme Ladenjunge, der Ede, so versicherte man sich gegenseitig, könne doch nicht für voll angesehen werden und die Male mit ihren Sommersprossen und ihrem nicht ausgetrunkenen Kaffee womöglich noch weniger.
»Unten spukt es. Ede will nicht mehr in den Keller und Male natürlich auch nicht. Es sieht schlecht aus mit unsrer Bowle. Wer kommt mit? Wenn zwei kommen, spukt es nicht mehr.« »Wir alle,« schrie Kunicke. »Wir alle. Das giebt einen Hauptspaß. Aber Ede muß auch mit.«
»Ja, Mutter Jeschke, 's wird Zeit,« sagte Hradscheck. »Aber wer soll die Birnen abnehmen? Freilich wenn Ihre Line hier wäre, die könnte helfen. Aber man hat ja keinen Menschen und muß alles selbst machen.« »Na, Se hebben joa doch den Jungen, den Ede.« »Ja, den hab' ich. Aber der pflückt blos für sich.« »Dat sall woll sien,« lachte die Alte. »Een in't Töppken, een in't Kröppken.«
Und Ede, der hinzukam und heute gerade seinen hochdeutschen Tag hatte, stimmte bei, freilich mit der Einschränkung, daß er auch von der voraufgegangenen »ersten Trauer« nicht viel wissen wollte. »Wieder anfangen! Ja, was heißt wieder anfangen? Damals war es auch man so so. Drei Tag' und nich länger. Und paß auf, Male, diesmal knappst er noch was ab.«
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