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Aktualisiert: 4. Mai 2025
Denn nicht das karikierte Athenertum, wie Droysen meint, können die Gründer des Vogelstaates sein, sondern nur die Karikatur, ich meine die närrische Verkleidung und absichtliche Verzerrung der gesunden Vernunft, die den Athenern abhanden gekommen ist, und nun trotz ihrer Karikatur und in aller Niedrigkeit und Possenhaftigkeit die wahre Narrheit lachend ad absurdum führt,
Zur rechten Würdigung Alexanders und des Hellenismus waren freilich zwei Vorfragen zu lösen, die wieder untereinander eng zusammenhängen: es sind die Probleme der Nationalität der Makedonen, und der Politik des Demosthenes. In beiden Fragen hat Droysen den gleichen Standpunkt gewonnen, wie ihn im wesentlichen auch die neueste Forschung einnimmt.
In einer glücklichen Kombination malt Droysen das Bild der griechischen Zustände aus, wie sie sich nach einem Siege des Demosthenes unstreitig gestaltet hätten: »Mochten die attischen Patrioten den Kampf gegen Philipp im Namen der Freiheit, der Autonomie, der hellenischen Bildung, der nationalen Ehre zu führen glauben oder vorgeben, keins dieser Güter wäre mit dem Siege Athens sichergestellt gewesen.« Die neueste Forschung ist in der Kritik an Demosthenes noch weiter gegangen als Droysen: es scheint sich immer mehr herauszustellen, daß Demosthenes zwar ein großer Advokat, aber ein recht kleiner Mensch gewesen ist.
Droysen hat den König Alexander für einen ganz großen Menschen, für einen Genius ersten Ranges, gehalten. Die moderne Forschung ist zum Teil andere Wege gegangen. Es läßt sich, bei der Dürftigkeit des auf uns gekommenen authentischen Materials, nicht ganz sicher entscheiden, wer recht hat, ob Johann Gustav Droysen, oder um gleich den Namen seines Antipoden zu nennen, Julius Beloch.
In erster Linie ist hier die Schilderung des persischen Heeres und die Schätzung seiner Stärke zu nennen. Droysen hält noch an den überlieferten Zahlen fest. Am Granikos nimmt er 20
Droysen hat als erster durch ein großzügiges Geschichtswerk die welthistorische Bedeutung des Jahrhunderts von Alexander bis zur Intervention der Römer im Osten klargelegt, sowie den Zusammenhang der politischen Begebenheiten dieser Zeit mit glänzender Kombinationskraft aus der vielhaft trümmerhaften Überlieferung zu gewinnen gesucht.
Die Bewunderung für Demosthenes als literarische Erscheinung hat in alter und neuer Zeit dazu geführt, daß man auch seine politische Wirksamkeit in der Verklärung sah. Mit ausgezeichneten Gründen bekämpft Droysen diese Auffassung: den Patriotismus des Atheners will er nicht leugnen, und das Attribut des »größten Redners aller Zeiten« will er ihm nicht entziehen.
Das Thema der Alexandergeschichte hatte ohne Zweifel für Droysen einen aktuellen Reiz: in der Einigung der Hellenen durch die makedonische Dynastie wird er ein Vorbild gesehen haben, in dessen Art er auch die Lösung der deutschen Frage erstrebte. Am 6.
Aber Droysen bezweifelt es, daß Demosthenes als Staatsmann groß, und daß er überhaupt »der Staatsmann der nationalen Politik Griechenlands« gewesen ist.
Fest steht es, daß die hellenische Welteroberung zugleich eine Tat des Königs Alexander gewesen ist, daß sich die Entwicklung der Nation und das Leben des einen Mannes nicht trennen läßt. Aber auch schon für Droysen selbst ist die Sache wichtiger gewesen als die Person: die Bedeutung Alexanders liegt für ihn darin, daß er das Ende einer Weltepoche bezeichnet, und den Anfang einer neuen.
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