Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 19. Mai 2025
Aber wo sie hinkamen, traf sie das Gespött der Leute, und doch wagte der ehrsame Meister keinen Schritt zu Fuße zu gehen, sondern bediente sich immer aus Furcht vor dem Berggeiste des verhaßten Bockes. Weil er nun aber in jedem neuen Kunden immer wieder den Rübezahl vermutete, so hütete er sich wohl, das frühere Kunststück zu wiederholen und ward von da ab der ehrlichste Schneider der Welt.
Wieder aber war es dem Berggeiste gelungen, die Menschen an ihren empfindlichsten Stellen zu packen, und die Mutter mit ihrer Spottlust, die Töchter mit ihrer Eitelkeit zu necken. Wie Rübezahl die Übertretung seiner Gesetze bestraft. Der Berggeist duldet es nicht, daß Hunde in sein Gebirge kommen, wie er sich denn überhaupt im höchsten Gebirge die Jagd selbst vorbehalten hat.
Sie hatte dem Berggeiste ja so recht von Herzen danken wollen für das herrliche Wetter, daß nicht Nebel den Umblick in die Täler verhindert habe; geht doch wohl jedem das Herz auf in so großartiger Natur und stimmt ihn dankbar für so ungestörten Genuß.
Nun hatte der Knabe zwar allerlei Schauergeschichten von dem Berggeiste gehört, aber er dachte: »Sie heißen mich ja alle im Dorfe den Bruder Lustig und von dem hat mir meine Mutter allerlei komische Märchen erzählt; da habe ich gesehen, daß selbst der böse Feind einem fröhlichen Herzen kein Leid antun kann; so schlimm ist aber der Rübezahl doch noch lange nicht.« Und er stand getrost auf, schnitt sich einen Stab und wanderte nach den Bergen hinauf.
Nun verwandelte Prinzessin Emma auch noch die übrigen Rüben durch den Zauberstab, so daß sie wieder ihre Kammerfrauen und sogar ihre Cyperkatze und ihr Hündchen um sich hatte. Wie sie so ihren alten Hofstaat um sich versammelt sah, war sie wohl zufrieden mit dem Berggeiste und zeigte ihm zum erstenmale ein freundliches Gesicht.
Er öffnete seine Blechkapsel, die voll Salbenkrausen und Medizinfläschchen steckte, goß allerlei Säfte zusammen, schüttelte es wohl untereinander, und dem Berggeiste lief es dabei wirklich kalt über den Rücken, wenn er dachte, daß er dieses saubere Gebräu hinunterschlucken sollte.
Da fielen ihm die Geschichten vom Berggeiste ein. »Ich will mich an ihn wenden,« sagte er, »vielleicht daß meine Bitten Gehör finden.« Darauf rief er »Rübezahl! Rübezahl!« und alsbald stand ein rußiger Köhler mit einem mächtigen Schürbaum in der Hand vor ihm, der einen wilden, struppigen Bart und glühende Augen hatte.
»Nun wer weiß; aber fürchtest du dich nicht vor dem wilden Berggeiste?« »I! er wird doch mit sich reden lassen, der alte, kuriose Herr; so schlimm, wie ihn die Leute machen, ist er gewiß nicht. Und was kann er mir groß anhaben. Ein wenig Püffe und ein bißchen Ohrenschütteln verschlägt nicht viel bei mir, da bin ich es noch besser gewohnt, vom Vater her, wie er noch gesund war.«
Nun eilte sie, so schnell sie konnte, zu ihrem Lieblingsplatze, einer grünen Rasenstelle im Garten, um den frisch gefüllten Korb von dem Berggeiste wieder in Empfang zu nehmen.
Wort des Tages
Andere suchen