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Aktualisiert: 19. Mai 2025
Dieser zerriß hastig die Umschläge und öffnete den großen Folioband, der den Chiffre des Botschafters enthielt, um die Depeschen zu dechiffriren. Hier in seinem Zimmer verschwand von dem Gesicht Benedetti's jene gleichgültige, höfliche, freundliche und undurchdringliche Ruhe, welche sonst Alles verhüllte, was in seinen Gedanken vorging.
Keine Muskel bewegte sich im Gesicht Benedetti's, und mit ruhiger, klarer Stimme sprach er: „Ich bin dem Könige unendlich dankbar, daß er die Gnade gehabt hat, mir diese Erklärung durch Eure Durchlaucht zugehen zu lassen, und ich werde dieselbe sogleich meiner Regierung mittheilen.
Ein leichtes Zucken zeigte sich in den Augenwinkeln Benedetti's, wie abwehrend hob er ein wenig die Hand empor und rief: „An eine solche Eventualität, Majestät, auch nur zu denken, kann mir nicht in den Sinn kommen.
„Ich habe Eurer Majestät eine günstige und wichtige Nachricht mitzutheilen,“ sagte der Herzog von Gramont, „und Ihre Befehle zu erbitten, wie die durch dieselbe geschaffene neue Situation behandelt werden soll.“ Der Kaiser athmete wie erleichtert auf. „Hat der König Wilhelm die Forderung Benedetti's erfüllt,“ fragte er. „Ist dieser unangenehme und peinliche Fall erledigt?“
In den kalten klaren Augen Benedetti's erschien ein leichter Schimmer von Befriedigung, er schlug jedoch sogleich den Blick zu Boden und sagte mit ruhigem, fast ausdruckslosem Ton: „Wenn die Welt sich wegen der militairischen Rüstungen in Frankreich und Deutschland beunruhigt, so wird man nun wenigstens wissen, daß wir es nicht sind, die es verweigern zur Beseitigung dieser Unruhe beizutragen, welche übrigens,“ fügte er hinzu, „nach meiner Auffassung ohne Begründung ist.“
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