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Im centralen Staate Abessiniens, in Amhara, regierte unterdessen nicht minder gewaltig, doch mit weniger Glück, Ras Ali, welcher die ganze Herrlichkeit an sich gerissen hatte und den König oder Kaiser Saglu Denghel noch mehr zur Unbedeutendheit herabdrückte, als dieses bisher mit den Herrschern geschehen war.

Januar 1833 begab sich die ganze Geistlichkeit in feierlichem Aufzuge zum Protektor Ras Ali nach Fangia und bat denselben dringend, dem Saglu Denghel die Königswürde zu nehmen, weil er sich derselben durch die Einführung ketzerischer Neuerungen in dem zwischen Staat und Kirche bestehenden Verhältnisse unwürdig gemacht habe.

So endete die nominelle Herrschaft Saglu Denghel’s nach einer Dauer von nur vier und einem halben Monate und so gingen damals die Protektoren mit demKönigeum. Ras Ali wies dem abgesetzten Herrscher ein kleines Dorf in der Nähe des Tanasees als zukünftigen Wohnsitz und die geringen Einkünfte desselben zu seinem ferneren Unterhalte an.

Die hierdurch entstehende große finanzielle Bedrängniß, bei welcher der Titularkönig des Reiches kaum die nöthigsten Mittel zur Anschaffung seiner Nahrung hatte, war es wol, welche Saglu Denghel auf den Gedanken brachte, daß, da in Abessinien der Herrscher zugleich als das höchste Haupt der Landeskirche angesehen wird, er auch das Recht haben müsse, diejenigen Schenkungen, welche seine Vorfahren in glücklichen Zeiten der Kirche gemacht hatten, jetzt, da der Thron dieselbe zu seinem eigenen Bestehen nothwendig habe, wenigstens theilweise zurückzuverlangen.

Der letzte Schatten eines gemeinsamen politischen Oberhauptes ist mit der Absetzung des Kaisers Saglu Denghel geschwunden.

Am 12. Oktober hielt er seinen Einzug in die Königsstadt Gondar, wo er der Absetzung des Königs Saglu Denghel beiwohnte und bis zum 18. Mai 1833 verweilte. Dann zog er dem Ostufer des Tanasees entlang, dessen Höhe über dem Meere er zum ersten male zu 5732 Fuß bestimmte.