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Jedes Wort, und sei es noch so wunderlich oder verkehrt, kann gesagt werden, jede Urteilsnuance bis zur höchsten Erkenntnis der Wahrheit hinauf, bis zur tiefsten Schmach der Verblendung hinab darf da sein und ist da und unterliegt keinem andern Gesetze, als dem der allmählichen Selbstkorrektur im Sinne einer von Liebe geläuterten Vernunft.

Diese Ironie ist die Selbstkorrektur der Brüchigkeit: die inadäquaten Beziehungen können sich zu einem phantastischen und wohlgeordneten Reigen von Mißverständnissen und Vorbeigehen aneinander verwandeln, wo alles von vielen Seiten gesehen wird; als Isoliertes und Verbundenes, als Träger des Wertes und als Nichtigkeit, als abstrakte Absonderung und als konkretestes Eigenleben, als Verkümmern und als Blühen, als Leidenmachen und als Leiden.

Wie könnten wir die große Selbstkorrektur des Lebens anders als ahnungsvoll verfolgen? Jeder Mensch ist ein neuer Versuch der Natur, über sich ins Reine zu kommen. Wie die Sprache für uns denkt und dichtet, so auch das Leben.

Wir könnten dies alles in ein Gesetz zusammenfassen, das in einem Gesetz der "teleologischen Mechanik" des körperlichen Lebens sein Gegenstück hätte: Hemmungen des psychischen Lebensablaufes ergeben aus sich eine psychische Bewegung, in deren Natur es liegt, auf die Beseitigung der Hemmung hinzuwirken. Wir könnten dies Gesetz bezeichnen als das Gesetz der Selbstkorrektur psychischer Hemmungen.

Weil aber diese sich selbst wieder aufheben muß, damit die normative Objektivität des epischen Schöpfers realisiert werde; und weil sie die Objekte ihrer Gestaltung doch nie ganz zu durchdringen und deshalb nie ihre Subjektivität gänzlich abzulegen und als immanenter Sinn der Objektswelt zu erscheinen vermag, bedarf sie selbst einer neuerlichen, wieder inhaltlich bestimmten, ethischen Selbstkorrektur, um den Gleichgewicht schaffenden Takt zu erreichen.