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Aktualisiert: 10. Mai 2025
Johannes Sekundus tat mehrenteils einige Monate vorher Reisen ins Land und in die Städte umher, um Priesterinnen zu dieser Feierlichkeit anzuwerben, welches diese sich für eine große Ehre schätzten, weil dadurch der Ruf ihrer Schönheit einen merklichen Zuwachs erhielt.
Die schwarzen Kleider, die Myrten und die Fackeln, die alles dieses erleuchteten, gaben der Prozession eine traurige Feierlichkeit, die auch die kältesten Herzen nicht ungerührt lassen konnte; hierzu kamen die Kräfte der Musik und der schmelzende Anblick kindlicher Zärtlichkeit, den ihnen Johannes Sekundus gab, der bei Endigung der Musik mit zerstreuten Haaren vor dem Bilde seines Vaters und seiner Mutter kniete, sie um ihre Fürbitte und um ihren Schutz und Begleitung durchs Leben mit den ungeschminktesten Worten ansprach, und gewiß sein konnte der Tränen, die die ganze Gesellschaft umher dem Andenken seiner Eltern geschenkt hatte.
Nach Endigung dieses Tanzes, wobei jede Schöne, wie natürlich, ihre zaubervollsten Stellungen sehen ließ, hielt Johannes Sekundus ihnen eine Rede, worin er ihnen dankte, daß sie Balsam in seine Wunde gegossen.
Er drung darauf, daß die Leichen nach dem kleinen Witwensitz, den der alte Mannheim mit seinem Assoziierten gemeinschaftlich gebauet, und Johannes Sekundus sich als erb und eigen mit allem, was dazu gehörte, von eben diesem Assoziierten gekauft hatte, geführt werden mußten, wo er ihnen eine kleine Kapelle mit einem Gewölbe zum Erbbegräbnis anlegte.
Er warf sich wechselsweise, bald dem einen, bald dem andern zu Füßen; sie konnten nicht sprechen, sondern legten beide nur die Hand auf das Köpfchen, durch das so viel gegangen war, und segneten ihn mit ihren Blicken. Ob es die Freude über sein Wiedersehen war, sie starben beide desselben Tages. Johannes Sekundus konnte sich gar nicht trösten lassen.
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