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Aktualisiert: 17. Mai 2025
Aber das nimmt ihr keinesfalls das außerordentliche Verdienst, an Stelle der »transzendenten«, aller Erfahrung sich entziehenden Seelensubstanz mit besonderen »Vermögen« und Tätigkeiten das +konkrete Bewußtsein+ als Inbegriff und Zusammenhang von Erlebnissen selbst gesetzt zu haben. Mit vollem Recht betont diese Aktualitätstheorie zweierlei.
Wir verfallen dann geradeso in Einseitigkeit wie die Dualisten, welche die Einheit des Ich +hypostasieren+, vom Erleben abtrennen und zu einer vom Leibe gesonderten Seelensubstanz machen.
Die Einheit der Psyche nicht einer unbekannten Seelensubstanz, sondern des »primären Ichs« ist der rote Faden, der durch den gesamten Bewußtseinsverlauf sich zieht, ohne von ihm real abtrennbar zu sein . Nicht die psychischen Elemente sind das Agierende, sie kommen nicht von selbst zusammen, erzeugen nicht das Denken usw., sondern die Psyche, das Ich, das Subjekt ist der tätige Faktor, der spontan oder triebhaft synthetisch wirkt, psychische Gebilde erzeugt, Bewußtseinszusammenhänge bestimmter Art erstellt.
Zwar fehlt es gerade in jüngster Zeit nicht an einer +dualistischen Reaktion+ nicht bloß gegen den Materialismus, sondern auch gegen die »Identitätstheorie« und jeden sonstwie gearteten »Monismus«, aber erstens ist diese Reaktion nur ein neuer Vorstoß des alten Seelenglaubens, und zweitens weist sie vielfach +Konzessionen+ gegenüber der monistischen Ansicht auf, welche bezeugen, daß es mit der metaphysischen Hypothese der absolut einfachen, dem Leibe völlig selbständig gegenüberstehenden und von ihm trennbaren Seelensubstanz rapid zu Ende geht.
Übrigens gilt das meiste des hier Gesagten auch für jene Annahme, wonach das Psychische zwar nicht Zustand einer unbekannten Seelensubstanz, aber doch ein vom Physischen absolut verschiedenes, trennbares und eigenartiges +Geschehen+ ist, das mit jenem in Wechselwirkung steht.
Für die Psychologie aber ist der abstrakte Substanzbegriff ohne Nutzen, er ist hier überflüssig, weil das Zentrum, um das sich die psychischen Erlebnisse gruppieren, unmittelbar im +Subjektmoment+ gegeben ist, und er ist sogar schädlich, weil er den konkreten Tatbestand des Erlebens leicht zugunsten eines unbekannten, mit hypothetischen oder fiktiven Kräften und Eigenschaften ausgestatteten Seelendinges verfälscht, dem Reichtum der Bewußtseinsmannigfaltigkeit nicht genügt, der im Widerspruche zu der vorgeblichen »Einfachheit« der Seelensubstanz steht, und endlich die Wechselbeziehungen zwischen Psychischem und Physischem zu einem Rätsel macht.
Denn alle Versuche, die »Wechselwirkung« zwischen der einfachen Seelensubstanz und dem Körper verständlich zu machen, scheitern teils an der Heterogenität beider Wirklichkeitsglieder, teils an der Durchbrechung, welche hier das Prinzip der geschlossenen Naturkausalität und das Prinzip der Erhaltung der physischen Energie erleiden .
Da wir die metaphysische Hypothese einer an sich unbewußten Seelensubstanz ablehnen müssen, so entfallen für uns die »Seelenvermögen«, kraft deren der Geist im Bewußtsein wirkt. Diejenigen, welche erklären, von einer Tätigkeit, Aktivität der Seele +neben+ den Bewußtseinsvorgängen, den Vorstellungen, Gefühlen usw. sei nichts zu finden, haben nicht unrecht.
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