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Aktualisiert: 8. Mai 2025


Die Erfahrung, daß durch Mischung von mehreren Stoffen ein neuer entsteht, von neuer Farbe, Beschaffenheit und Brauchbarkeit, und daß verschiedene Metalle, mit einander verbunden, ein neues geben, rief die Scheidekunst in's Leben, eine Wissenschaft, der wir tausend wohlthätige Erfindungen verdanken.

Es wurde schon bei Gelegenheit der Festen gemeldet, welche Kaliber die dermalige Zeit sah, allein auch im Felde leiteten Metallehre, Scheidekunst und Bewegungstheorie, das Geschäft des Verderbens wundersam. Vervielfältigt waren die Mittel, dem Rücklauf zu begegnen, und so konnte der Konstabel sich leichter Röhre bedienen, wenn sie gleich schwere Ballen fortzutreiben vermochten.

Mit unbewußtem Spotte nennt sie diesen rohen Versuch treffend Encheiresis naturae, als vermöchten ihre Handgriffe den schaffenden Geist der Natur zu ersetzen . Im ähnlichen Sinne äußert sich auch Herder in den Fragmenten: »Allein zur Erweckung des Genies trägt dies Zergliedern nichts bei; bei aller Mühe bleibt die vivida vis animi so unangetastet als der rector Archaeus bei den Scheidekünstlern: Erde und Wasser bleibt ihnen; die Flamme verflog, und der Geist blieb unsichtbar; allen ihren chymischen Zusammensetzungen können sie nach dem, was sie bei der Scheidekunst gewahr wurden, zwar Farbe, Geruch und Geschmack, nie aber die Kraft der Natur gebenDie gemeine Encheiresis der Natur, wodurch sie Leben schafft und fördert, wie sich Goethe einmal am Ende seines Lebens ausdrückt, wird durch solche Bemühungen nicht enthüllt . Ein Unerforschliches, wie er es zu nennen pflegte, bleibt bestehen; ein Geheimnis, in das allerdings der Faust des jungen Goethe noch einzudringen begehrte .

Die vervollkommnete Lehrmethode stärkte früh der Zöglinge Fassungskraft, die mechanische Fertigkeit konnte zeitiger errungen werden, die Scheidekunst erfand eine bei weitem vortheilhaftere Bereitung der Farben.

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