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Die älteste der beiden Riesentöchter war wild und grausam, und sie versprach ohne Zögern, dem Gebot des Vaters Folge zu leisten. Die andre aber hatte ein weicheres Gemüt, und der Vater sah, daß sie überlegte, ehe sie das Versprechen gab. Deshalb vermachte er ihr nur ein Drittel der Erbschaft; und die älteste erhielt also gerade noch einmal so viel wie die jüngste.

>Habe es nur nicht gar so eilig!< rief der Bauer. >Mich brauchst du deines Versprechens wegen nicht umzubringen, denn ich habe ja das Kupfer nicht entdeckt; der Bock ist es gewesen, und ihn hast du doch schon erschlagen.< >Meinst du, ich könnte mir daran genügen lassen?< fragte die Riesentochter mit zweifelnder Stimme.

Er trat auch nicht näher, um besser zu sehen, aber sein gutes Messer zog er aus der Scheide und warf es zwischen das Mädchen und die Felswand, damit die den Stahl fürchtende Riesentochter nicht in den Berg fliehen konnte, wenn sie erwachte. Dann blieb er in tiefe Gedanken versunken stehen.

Obgleich sie sicherlich eine Tochter des alten Riesen im Berge war, war sie doch zart und fein gebaut, und der starke Schütze hob sie in seine Arme und trug sie fort durch den Wald. Nach einem Weilchen fühlte er, wie jemand seinen breitrandigen Hut abhob. Da sah er auf und merkte, daß die Riesentochter erwacht war.

Und dann erzählte er den Fremden von den beiden Riesentöchtern und dem Bruderteil. Die Männer hörten aufmerksam zu; aber was sie sich aus der Erzählung merkten, war etwas ganz andres, als was der Bauer gemeint hatte. >Ist es auch gewiß, daß die andre Riesentochter gefährlicher ist als die, mit der du zusammengetroffen bist?< fragten sie.

Diese halfen ihm, an der Stelle, wo der Bock erschlagen worden war, nach dem Erz zu schürfen. Im Anfang hatte er Angst, er würde noch nachträglich erschlagen; aber die Riesentochter war der ewigen Bewachung ihres Kupferbergs überdrüssig geworden, und deshalb tat sie ihm nie etwas zuleid. Die Erzader, die der Bauer entdeckt hatte, lief an der Oberfläche des Berges hin.