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Aktualisiert: 29. Mai 2025


Und so heftig wurde das Knattern der Verteidiger, daß die von Reutte und Kamsen sich in den Gassen nicht halten konnten, sich auf dem Markt sammelten und da in einigen Häusern Feuer anlegten. Bei diesem Handwerk wurden sie überrascht von einer Handvoll der verzagten Lobensteiner, die gewillt waren, mit ihren Gewehren nach Reutte zu laufen zur Brücke.

Einige kramten bedächtig ein paar Fähnchen aus, die sie aufbewahrt hatten von dem Herzog Stoffel und dem Auszug; man wies sie zurück und ohrfeigte sie, auch die, welche mit Bändern und Gürteln ankamen. Bei der Padrutzer Grafschaft lagen zwei große Ortschaften, Reutte und Kamsen. Da hinaus liefen die Padrutzer eines Morgens. Nicht schön waren sie anzusehen.

Die Lobensteiner kamen nicht zur Ruhe. Sie hatten keinen Groll auf die von Reutte und Kamsen, mehr auf sich, und den heftigsten auf die Behörden. Es konnte nicht so weiter gehen.

Hinter ihrem Rücken aber, ohne daß sie es bemerkten, rückten die von Reutte und Kamsen gewaltig an, dreihundert Männer, und noch mehr kamen zu, mit Gewehren, Spießen und Sensen, machten gar keinen Lärm. Wenn es schoß, sah sich kein Lobensteiner um im Lauf; wenn einer fiel, schimpfte der Nachbar: »Wer purzelt, bleibt liegenund war noch zornig auf ihn, weil er nicht mitkam.

Die kleine zerfetzte blutende Schar der Kämpfer brach über dem Wall herein und wie sie kam, verstreute sie sich finster in die Häuser, sagte kein Wort, suchte nur nach Waffen. Den Rückweg nach Reutte konnten sie sich ersparen. Denn das Sturmläuten hörte dicht hinter ihnen auf. Die Lobensteiner Polizisten und Beamten klapperten mit ihren Stiefeln auf den Straßen, um zu sehen, was war.

Die Schützen von Reutte hatten sich in einigen Häusern dicht am Fluß verschanzt und schossen in Ruhe die vordringenden Lobensteiner ab; zwanzig kamen immer über die Brücke, acht warfen die Hände in die Luft, machten einen Bogen nach rückwärts wie Fische im Netz, und ließen den Boden unter den Füßen. Jenseits des Flusses im Ort fing das Schlagen und Morden an.

Da sprangen um die Ecken die von Reutte und Kamsen her, hatten ihre Schießprügel und Kolben und Dengel und schlugen die Lobensteiner, Mann und Weib, auf den Straßen tot. Die Polizisten und alle, die Vernunft behielten, verschlossen sich in die Häuser und fingen ihrerseits mit Schießen an auf die Eindringlinge.

Ein paar Weiber liefen darauf unter entsetzlichem Gekeif und Händeschwingen querfeldein auf Reutte zu. Die Bauern hielten am Kragen fest zwei hitzige Kameraden, die mit Beilen hinter den Weibern her wollten. »Wir sind keine Füchse und Bären, daß wir springenEin Viertelstündchen vor Reutte hörte man es blasen in dem Ort, wie wenn Feuer wäre.

Die von Reutte wußten nicht, was die Lobensteiner im Sinn hatten; darum hielten sie sich eifrig daran sie umzubringen. Man schob sich ineinander und suchte zu sehen, was sich machen ließ. Sehr langsam kamen neue Lobensteiner über die Brücke, und das war ihr Fehler.

Gegen Mittag, eine halbe Stunde vor Reutte, standen auf einem Acker zwei junge Männer mit Dünger in der Schürze; die grinsten behaglich, und zogen in demütiger Unverschämtheit ihre Mützen, als sie die Lobensteiner erkannten. Nach einer knappen Minute waren sie erstochen von den vordersten Wanderern, ohne daß die folgenden die Köpfe hoben.

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