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Aktualisiert: 28. Juli 2025
Sie kommen sicher unter!" "So," sagte er eben, als in nächster Nähe die Uhr zehn schlug. Einen Augenblick horchte er auf, nickte und entfernte sich eilsamen Schritts. Schon von weitem erspähte er die Ablösung. Karl Pruvik riß sich fest zusammen und schritt wieder weiter. Der Schnee fiel und fiel. Nach einer langen Weile wurde es endlich etwas lichter. Menschen stapften vorüber.
Endlich nach einer Weile schritt man durch eine Tür und das Licht war aus den Augen. Die beiden lagen auf einer Pritsche, in warme Decken gewickelt. Die Glieder bewegten sich ohne Schmerz. Wärme kam langsam. Von Zeit zu Zeit berührten sich Arm oder Fuß. Nach langer Zeit hörte Karl Pruvik wieder polternde Stimmen und kalte Luft huschte üher sein Gesicht. Die Pritsche knarrte und Schritte dumpften.
Es schrie wie durch Nebelschwaden, dann näher. Es rüttelte stärker. Das Geschrei schwoll. Der Kopf' an der Brust bewegte sich stumm. Karl Pruvik öffnete die Augen. Das grelle Licht einer Taschenlaterne stach ihm ins Gesicht, blendete, schmerzte. "He! He! Was ist da!!" schrie ein Schutzmann, riß erregt am Arm. "Was ist denn das! Auf! Auf!!" Alles tat wieder weh.
Sind Sie denn taub!" schrie er abermals, wütend über das Aufgehalten werden bei solcher Kälte, und setzte schnell, wie witternd hinzu: "Oder haben Sie keine?" Der Fremde zog endlich seine erstarrte Hand aus der tiefen Hosentasche und reichte ihm die schmutzigen, durchnäßten Ausweise. "Karl Pruvik, Klempnergehilfe" stand auf der überleuchteten Invalidenkarte.
Die erleichternde Helligkeit, die die Beleuchtung des Theaterpalastes nach allen Seiten him verbreitet hatte, verlosch lautlos. Es war wieder ringsherum die fahle, unwirkliche Düsternis der Winternacht. Karl Pruvik hob den Kopf hilflos. Eine knappe Wurfweite vor ihm ragte etwas Schwarzes aus dem Schnee und bewegte sich wie schwebend von der Stelle.
Grelle Autolaternen glotzten üher einen freien Platz. Üher einem mächtigen Säulenportal leuchteten groß die Buchstaben "Schauspielhaus". Vielleicht vom Licht angezogen verschnellerte Karl Pruvik unwillkürlich seine Schritte, eilte geraden Wegs auf den Theaterausgang zu. Eben strömte die Besucherschar aus den großen, glitzernden Toren.
Der erhob sich endlich und ging mit ihm durch die Tür in die Polizeistube hinaus. Ein Wachtmeister saß am Tisch und hatte seine Papiere in der Hand, sah ohne Arg, beinahe mitleidig auf Pruvik. "Sie können wieder gehen," sagte er in dienstlichem Brustton und reichte ihm Invalidenkarte und Militärpaß. Karl Pruvik stand zögernd da und machte keine Bewegung. "Es liegt nichts vor gegen Sie!
Daß einer keine Bleibe hat, kann jedem einmal passieren," sagte der Wachtmeister menschlich. Pruvik nahm mechanisch seine Papiere. "Grüß Gott," sagten die beiden Polizisten und nickten dem Gehenden zu. Einer öffnete freundlich die Tür. Karl Pruvik ging. Es schneite nicht mehr auf den Straßen. Das Bleich des Tages tat den Augen weh.
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