Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 18. Juni 2025
Sollte nicht der Grund der frühen Mannbarkeit der sein, dass einmal bei der gänzlichen Schrankenlosigkeit der Naturvölker die Wünsche früher erregt und ferner die Mädchen zu frühe begehrt werden? Das konnte und musste im Laufe der Generationen seine Wirkung zeigen.
Und doch waren das dieselben Gründe, welche wir als das Aussterben der Naturvölker veranlassend annahmen. Wie kommt es, dass sie dort wirken und hier nicht? Muss man nicht doch also zu jenen Gründen noch einen hinzufügen und welcher könnte das sein, als mangelnde Lebenskraft oder sonst irgend etwas Geheimnissvolles?
Nach alledem würde es kein Wunder, nichts Rätselhaftes sein, wenn die Naturvölker gegen solche Miasmen, die auch von ganz Gesunden ganz unbemerkt eingeschleppt werden können, um so empfänglicher und empfindlicher sind, je weniger sie Schutz durch irgend welche Gewöhnung haben; daher denn solche Krankheiten, welche scheinbar unerklärlich entstehen, mit einer Heftigkeit wüthen, wie, vor Zeiten die Pest.
Und nehmen wir auf der anderen Seite Völker mit den Sitten, wie wir sie bisher geschildert, in ungünstiger Natur, so leuchtet wohl ein, wie gerade ihnen gegenüber schädliche Natureinflüsse von doppelter Gefahr sein mussten. Aeussere Einflüsse der höheren Kultur auf die Naturvölker.
Ehrlichkeit, Treue, Vertrauen, Anstand, Gastfreundschaft, Menschlichkeit, reine Religiosität, die besseren moralischen Eigenschaften findet man meist nicht auf Seiten der Europäer, sondern der so tief verachteten Naturvölker, und Seume's »Wir Wilden sind doch bessre Menschen« hat seinen tiefen Grund.
Es ist ja aber gerade ein oft wiederholter Ausspruch, die Naturvölker seien deshalb körperlich so kräftig, weil alle schwächlichen Kinder ohne weiteres erlägen; so z.B. Humboldt b 2, 189. Nicht bloss schwächliche Kinder erliegen indess; und diese Sterblichkeit der Kinder ist das erste, was wir hier zu betrachten haben. Schon bei der Geburt werden viele Kinder sterben.
Psychische Einwirkungen der Kultur. Und so blieben unsere Vorfahren vor dem namentlich bewahrt, was den Naturvölkern so verhängnissvoll wurde: vor dem geistig deprimirenden Eindruck, den die Kultur auf die Naturvölker macht.
Anders aber ist das Hinschwinden der Naturvölker: wo sie mit höherer Kultur zusammenkommen, auch da, wo diese letztere sich friedlich gegen sie verhält, sehen wir sie von Krankheiten ergriffen werden, ihr physisches und psychisches Vermögen versiechen, und ihre Zahl, oft ausserordentlich rasch, sich vermindern.
Dass sich aber diese Völker bei neuen unerhörten Krankheiten nicht zu helfen wussten, wird uns nicht Wunder nehmen, wenn wir sehen, wie sie sich Kranken gegenüber für gewöhnlich zu benehmen pflegen. So ziemlich dasselbe Bild wird nun von der Heilkunst aller Naturvölker zu entwerfen sein. Ebenso sonst in Melanesien. Und nicht anders in Polynesien.
Von wie grossem Segen wäre es für alle Kolonien, statt wie jetzt in oft so blutiger Feindschaft mit den Eingeborenen zu leben, in ihnen Helfer und freundliche und intelligente Arbeiter zu finden und so empfiehlt sich schon von rein praktischer Seite für den Europäer die Schonung und Hebung der Naturvölker durchaus.
Wort des Tages
Andere suchen