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Aktualisiert: 28. Mai 2025
Still, verschlossen und menschenscheu lebte er im Mooshofe und erfüllte seine Pflichten mehr als getreu, indem er die Stallbewohner beinahe zu seinen ausschließlichen Gesellschaftern machte.
An einem Sonntage saß er vor dem Stalle auf der Hundshütte, ließ eine silberne Sackuhr im Licht der Wintersonne spielen, der Bläsi sah dies aus der Ferne und lächelte höhnisch, am andern Tage aber holte ein Gensdarme den Zuckerhannes aus dem Mooshofe und führte ihn in das Amtsgefängniß.
Einige Tage darauf ist auch Einer in den Stall gekommen, doch nicht im Zwielicht, sondern am frühen Morgen und nicht der billige Krämer, sondern ein Gensdarm und dieser war so unbillig, den Zuckerhannes ohne langen Abschied vom Mooshofe weg in das Gefängniß der Amtsstadt zu liefern, mit den Sachen desselben eine kleine Auswahl anzustellen und Verschiedenes mitzunehmen, was ihm gefiel, darunter Alles, was der erschrockene Arrestant vom Krämer im Stalle binnen längerer Zeit erhandelt und nicht wieder verkauft hatte.
Der Zuckerhannes aber saß droben im Hegau, lebte in der Nähe eines Amtsstädtleins in einem stattlichen Bauernhofe, dem Mooshofe, glücklicher als er jemals im Schwarzwalde drunten gewesen und in die Hoffnungen einer freudenvollen Zukunft warf nur zuweilen Ein Gedanke Schatten, nämlich der Gedanke an seine Papiere.
Unser Held fühlte sich wie neugeboren, denn sein Arbeiten und Benehmen fand Anerkennung, Meister und Meisterin, Knechte und Mägde kamen ihm freundlich und wohlwollend entgegen und den argen Zwiespalt zwischen Dienstgeber und Dienenden, welchen er in der Sonne von Kindesbeinen an erlebt, fand er im Mooshofe nicht.
Je wohler dem Zuckerhannes nach dem langen Marterleben bei der frommen Sonnenwirthin die milde, freundliche Behandlung im Mooshofe bisher gethan und je mehr er sich der Hoffnung hingab, daß auch für ihn endlich bessere Tage angebrochen seien, desto herber empfand er jetzt das Herbe und Kränkende, welches in dem sichtbar veränderten Benehmen der Hausbewohner gegen ihn sich kund gab.
Die Bauersleute im Mooshofe lebten noch, der Fremde erzählte Vieles dem Zuckerhannes und dieser wurde über Alles, was er vorbrachte, so entzückt, daß er demselben antrug, ihn über die Steig hinauf zu begleiten. Gesagt, gethan!
Im Mooshofe findet der Hans die Ehehalten nicht daheim, die Mägde sind freundlicher als der rohe Bläsi und freuen sich seiner Rückkehr. Er geht in die Bodenkammer hinauf, öffnet seine Kiste, nimmt einen zehnfach von Leinwand umwundenen Geldbeutel heraus, zählt das Geld und nach wenigen Minuten befindet er sich auf dem Rückwege zum Amtsstädtlein und zum Gefängniß.
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