Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 23. September 2025
Caspar lief zum Fenster und sah ihm nach. Er wollte sich nicht zu Tisch begeben, ehe Daumer wieder da war. Er zerknüllte das Taschentuch in der Hand, rasch atmend starrte er gegen den Himmel und dachte: Wenn ich dich liebhaben soll, Sonne, mach, daß es wahr ist. So wurde es ein Uhr und Daumer kam zurück. Er hatte den Rittmeister zur Rede gestellt und eine heftige Auseinandersetzung mit ihm gehabt. Herr von Wessenig hatte die Sache zuerst humoristisch genommen, damit lief er aber bei Daumer übel ab, dem ohnehin das hämische Gerede, das ihm täglich zugetragen wurde, Verdruß genug erregte. Erst gestern hatte man ihm erzählt, auf einer Assemblee bei der Magistratsrätin Behold habe sich ein angesehener Aristokrat über ihn lustig gemacht als über den Meister somnambuler und magnetischer Geheimkunst, der Caspar Hauser feierlich den Zaubermantel unter die Füße breite, aber statt in den
Doch Quandt war nicht im Zimmer, und er traf die Frau allein. »Was gibt es denn bei uns, Frau Lehrerin?« fragte er. »Na, wissen Sie denn nicht?« versetzte die Frau befangen. »Haben Sie denn nichts davon gehört, daß sich die Magistratsrätin Behold zum Fenster heruntergestürzt hat? Es steht in der Nürnberger Zeitung heut.« »Heruntergestürzt?« flüsterte Caspar aufgeregt.
In den nächsten Tagen wurde der Magistratsrätin keine Erwähnung getan, Quandt vermied es sorgfältig, den Namen der Frau Behold zu nennen. Um so mehr war er überrascht, als Caspar selbst davon anfing; am Samstag beim Mittagessen sagte er plötzlich, es gereue ihn, was er über die Tote gesagt, er sehe ein, daß es unrecht sei, eine Verstorbene anzuklagen. Quandt horchte hoch auf.
Wort des Tages
Andere suchen