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Aktualisiert: 8. Mai 2025


Es kam Lux eine unwiderstehliche Lust an zu lachen, daß es von dem breiten Bergrücken widerhallte, die Frostluft über dem winterlich schlafenden Dorfe durch lautes, jauchzendes Geschrei zu erschüttern; aber sie hielt an sich und drückte nur Bruns magere Hand und Lisutts leise schmorenden Körper fester.

Früh kam die Dämmerung und brachte wachendes Bewußtsein der Kälte und Verlassenheit mit sich; Lisutts Tränen stürzten nun unaufhaltsam, die sie bisher im Gefühle, wie weh sie ihrer Mutter taten, bitterlich kämpfend hatte zurückhalten können.

Das Bewußtsein, nicht mehr im Gefängnis, sondern eigentlich im Hause des Bischofs zu sein, an dessen Gutmütigkeit sie immer noch glaubte, vor allem das Gefühl der Einsamkeit in der Höhe zwischen den winterlichen Lüften tat Lux wohl; sie hob Lisutt auf ihre Schulter, ließ sie durch die vier Gucklöcher sehen, küßte sie ungestüm und fing allerlei Spiele mit ihr zu spielen an mit mehr Fröhlichkeit, als sie seit langem getan hatte, so daß Lisutts Jauchzen zwischen den dicken Mauern erklang, wie wenn ein kleiner Vogel sich darin verflogen hätte und zwitscherte.

Da es Nachmittag wurde und er noch nicht gekommen war, hielt sie sich vor, daß er sich gewiß nicht habe freimachen können, und schalt sich wegen ihrer Ungeduld, trotzdem wuchs ihr Verlangen, ihn zu sehen, so, daß sie nur zerstreut auf Lisutts Spiele einzugehen vermochte.

In Lisutts Gesicht malte sich bei diesem Anblick zuerst Erstaunen, dann, wie sie allmählich begriff, was geschehen war, Schrecken und Jammer, worauf ihre taufeuchten Mundwinkel sich herabzogen, die kleine Nase zwischen den sich verbreiternden Wangen unterging und endlich ein durchbohrendes Weinen ihre völlige Verzweiflung ankündigte.

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