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Aktualisiert: 4. Mai 2025


Als es nun so weit war, daß Tages darauf der Mörder Peter Liekdoorn sich durch Hingabe seines irdischen Leibes mit seinem Gott versöhnen sollte, hatte unser Lorenz es sich von dem Bürgermeister und seinem Brotherrn ausgebeten, daß er dem armen Sünder in seiner letzten Nacht Gesellschaft leisten durfte; denn sie waren Nachbarskinder gewesen, und in der Schule hatte Lorenz ihm oft die eine Hälfte von seinem Butterbrot gegeben, und Peter Liekdoorn hatte sich dann die andere noch dazu gestohlen.

Nachdem auf Befragen einer mitteldeutschen Anverwandten noch erklärt war, daß unter dem plattdeutschen Worte »Drümpel« eine Türschwelle zu verstehen sei, begann die Erzählerin wieder: »Man hätte glauben sollen, daß wir nun endlich mit Peter Liekdoorn fertig gewesen wären; aber, leider Gottes, das alles war nur erst der Anfang. Es war im Juli und ungewöhnlich heiß; die Ernte hatte schon begonnen.

Nur unsere verehrte, sonst so teilnehmende Wirtin saß plötzlich so still und in sich versunken da, daß endlich alle es bemerken mußten. Als wir sie eben darauf ansahen, rief ihre älteste Tochter zu ihr hinüber: »Mutter, du denkst gewiß an Peter Liekdoorns Finger!« »Ja, ja, Peter Liekdoornsagte nun auch der alte Herr; »das ist eine Geschichte!

Da, nicht lange nachher, geschah es, daß auch bei uns ein ganz abscheulicher Kerl hingerichtet wurde. Wie er eigentlich hieß, weiß ich nicht einmal; aber die Leute nannten ihn ›Peter Liekdoorn‹; denn er hatte nichts gelernt und suchte sich deshalb als Hühneraugenoperateur durchzuhelfen. Nun, ich hätte den Kerl nicht an meinen Hühneraugen haben mögen!

›Ja,‹ sagte der Junge; aber er sah sich erst mal um, ob doch auch alle anderen hörten; ›es ist ganz gewiß, sie haben Peter Liekdoorn seinen einen Finger weggestohlen!‹

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