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Aktualisiert: 26. Juli 2025
„Station Lichtenfels!“ „Wollen Sie uns hier schon verlassen, Herr Regierungsrath?“ tönte eine Stimme mitten aus dem Waggon heraus es war die Dame mit dem papagaigrünen Hut, die wenigstens nicht im Grolle von dem betitelten Mann scheiden mochte. „Wünsche allerseits glückliche Reise!“ sagte der Commerzienrath, ohne sich umzusehen und selbst den künftigen Verwandten keines Blickes würdigend.
Pest und Gift über den Burschen, mir tritt die Galle ins Blut, wenn ich nur an ihn denke, und Gnade ihm Gott, wenn er mir unter die Hände kommt. Erst will ich mein Müthchen an ihm kühlen, nachher mag er sich entschuldigen. Und was ist aus den Beiden geworden? In Lichtenfels muß man das doch erfahren können.“
Damit kam er noch dazu nicht einmal nach dem Waldrande, sondern wurde mit Zwangspaß auf die Straße zurückgeschickt, nochmals Spießruthen zwischen den ihm fatalen Erinnerungen zu laufen bis Lichtenfels.
Der Commerzienrath überlegte sich noch, ob er dem Manne mittheilen solle, daß das Gepäck gar nicht für Lichtenfels bestimmt gewesen wäre, und besann sich eben auf eine Ausrede, ihm eine mögliche Veranlassung zu nennen, weshalb er unvorbereiteterweise hier ausgestiegen sei, als jener etwas näher an ihn heranrückte, seinen dicken Schnurrbart so dicht als möglich an das Ohr des Commerzienraths brachte so dicht in der That, daß ihn einzelne daran vorstehende Haare im Ohre kitzelten und mit leiser Stimme sagte: „Sie wissen doch, Herr Commerzienrath, was ich Ihnen heute Morgen mittheilte, von wegen des durchgebrannten Frauenzimmers “
Sobald die beiden entsetzlichen Menschen nach Lichtenfels kamen, wo ihn fast jedes Kind am Bahnhofe kannte, und der Gendarm sich für seinen speciellen Freund hielt, war er verloren.
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