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Viel war ich krank, kam wenig an die Sonne, Die bunte Decke war mein Frühlinggarten, Der Mutter Pflege war mir Frühlingswonne. Ich konnte oft den Abend nicht erwarten, Wenn sie die Wundermärchen uns gesungen, Daß rings die Kinder in Erstaunen starrten. Und keines ist mir so ins Herz gedrungen, Als von des süßen Jesus schweren Leiden, Wie des Herodes Kindermord mißlungen, Maria durch

Hale schreibt den Fidschis dieselbe Sitte zu, welche wir bei den Tupis fanden und welche ja auch unter den Indogermanen eine so weit verbreitete war, dass alle Kinder, welche der Vater oder Priester nicht unmittelbar nach der Geburt vom Boden aufnimmt, als »ausgestossene« getödtet werden. Aber schlimmer noch und wahrhaft in entsetzlicher Ausdehnung tritt der Kindermord auf im übrigen Ozeanien.

Freilich ist es ein Irrthum, wenn Ellis 1, 106 behauptet, sie seien in Tahiti erst später eingeführt, da sie mit der ganzen polynesischen Religion viel zu eng verwachsen sind; wohl aber sind sie in späterer Zeit, noch vor der Entdeckung, von den Eingeborenen selbst sehr beschränkt. Von besonderem Interesse ist der Kindermord, wie er sich auf Tonga zeigt.

Unfruchtbarkeit trat ein, Kindermord nahm überhand, »die Sterblichkeit war so gross, dass es Leute gab, welche eine Lösung der schwierigen Negerfrage in dem Verschwinden der farbigen Raçe in den nächsten 50 Jahren voraussagten«. »In den Gebieten, wo sie während des Krieges in grösster Sicherheit lebten, wo man annehmen kann, dass sie massenhaft vorhanden sind, und wo die grössten Beiträge zusammengebracht wurden, um sie vor Hungersnoth zu schützen, sind sie in Abnahme begriffen.

Da alle Polynesier liebevolle Eltern sind und wir dennoch dieselben Eltern im ganzen östlichen Polynesien so vollkommen abgehärtet gegen den Kindermord sehen, dass sie ruhig von allen den Scheusslichkeiten sprechen, ja auch schon herangewachsene Kinder kaltblütig morden: so kann diese Sitte nicht erst 50 Jahre vor der Entdeckung, also um 1700 oder 1710 weiter um sich gegriffen haben, wie Ellis will.

Oft fand es nicht Zeit zur Bestellung des eigenen Landes, daher denn Hungersnoth, Kindermord und namentlich eine grosse Menge von Auswanderungen eintraten, die vor allem Tahiti entvölkerten, aber auch von anderen Inseln erzählt werden.

Hier herrschte der Kindermord namentlich in den unteren Klassen, von denen die Eltern selten, mochten die Ehen auch noch so fruchtbar sein, mehr als zwei oder drei, vielmehr oft nur ein Kind aufzogen. Hier begrub man die kleinen Leichen oft im eigenen Hause, ja im eigenen Schlafgemach der Eltern, während man zu Tahiti ihnen doch wenigstens einen Platz neben dem Hause gab.

Bei ihnen ist zweitens die schlechte Lebensweise, die dadurch veranlasste Unfruchtbarkeit der Weiber und Sterblichkeit der Kinder von sehr bedeutendem Einfluss, so wie drittens der Kindermord und viertens die mannigfachen Kriege und Feindseligkeiten der Stämme untereinander mit in Anschlag zu bringen sind.

Aber auch für Polynesien allein wird es bedenklich, den letzteren als alleinige Ursache des ersteren anzusehen, wenn man Folgendes erwägt. Williams sagt, wie wir schon vorhin sahen, dass ein niederer Mann durch Kindermord sich dem Stand seiner vornehmeren Frau angleichen kann; was Meinicke, wohl nur durch einen Irrthum seinerseits, für einen Irrthum hielt.

Die Betrachtung der Polynesier lehrt uns die Gefahr der Ausschweifungen für ganze Völker erst richtig ermessen. Viertens muss der Kindermord genannt werden, welcher vor allen Dingen in Polynesien und in Südamerika heimisch war, so wie überhaupt der geringe Werth, welchen man dem Menschenleben beimisst.