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Aktualisiert: 21. Mai 2025
Sie wendete ihre Blicke dem Königshügel zu und sah deutlich den alten Kämpen da sitzen. Aber in dieser Nacht war er wie zum Fest geschmückt. Er trug nicht mehr das graue, mit Moos bewachsene Steingewand, sondern weißes, schimmerndes Silber. Auch schmückte ihn wieder eine Krone von Strahlen, wie damals, als sie ihn zuerst sah; aber diese Krone war weiß.
Die gewebten Rosen und Sterne leuchteten wie nie zuvor. Während sie arbeitete, hielt sie gute Ausschau über die Heide und die Hünengräber. Vielleicht kauerte Tönne jetzt hinter einem der Grabhügel und lachte sie aus. Der Königshügel lag gerade vor der Tür, und dahinter sah sie eben die Sonne versinken. Immer wieder blickte sie hin. Ihr war, als müsse dort jemand sitzen und sie betrachten.
Immer schwerer legte sich die Todesangst auf sie; aber sie wußte noch bis zuletzt: nur weil sie den Steinkönig im eignen Herzen nicht zu besiegen vermocht hatte, war König Atle Gewalt über sie gegeben. Nun war es zu Ende mit Tanz und Fröhlichkeit. Jofrid lag im Sterben. Sie war in dem rasenden Lauf an den Königshügel geschleudert worden und hatte von seinen Steinen den Todesstoß empfangen.
Aus dem Walde kam ein Mädchen, ein Bündelchen mit Essen in der Hand. Als sie auf die flachen Platten zwischen den Grabhügeln kam, dachte sie, was für ein guter Tanzplatz hier sei. Und sie bekam große Lust, ihn zu probieren. Sie warf das Bündelchen ins Heidekraut und begann ganz mutterseelenallein zu tanzen. Sie wußte nicht darum, daß hinter dem Königshügel ein Mann lag und schlief.
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