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Törleß seufzte unter diesen Gedanken und bei jedem Schritte, der ihn der Enge des Institutes näher trug, schnürte sich etwas immer fester in ihm zusammen. Jetzt schon klang ihm das Glockenzeichen in den Ohren. Nichts fürchtete er nämlich so sehr wie dieses Glockenzeichen, das unwiderruflich das Ende des Tages bestimmte wie ein brutaler Messerschnitt.

So wäre alsdann gerade mit Vollendung des ersten 50jährigen Lebensabschnittes unseres Institutes auch der Kreislauf vollendet, der die Arbeit von Carl Zeiss in der naturgemäßen Entwicklung der in ihr enthaltenen Anlagen schließlich in das eigene Arbeitsfeld seines großen Vorgängers FRAUNHOFER zurückleitet.

Außer Reiting waren es der lange Hofmeier und Dschjusch, unter welchem Spitznamen ein kleiner polnischer Graf verstanden wurde. Törleß war einigermaßen neugierig. Die Spielladen standen im Hintergrunde des Zimmers und waren lange Kästen mit vielen versperrbaren Schubfächern, in denen die Pfleglinge des Institutes ihre Briefe, Bücher, Geld und allen möglichen kleinen Kram aufbewahrten.

Erst in Quito erfuhren wir durch einen Brief Delambres, des beständigen Secretärs der ersten Classe des Institutes, daß Kapitän Baudin um das Kap der Guten Hoffnung gegangen und die West- und Ostküste Amerikas gar nicht berührt habe.

Entweder sind die Lehrer unseres Institutes gar nicht vorhanden, oder sie schlafen noch immer, oder sie scheinen ihren Beruf vergessen zu haben. Oder streiken sie vielleicht, weil man ihnen die Monatslöhne nicht ausbezahlt? Wunderliche Gefühle ergreifen mich, wenn ich an die armen Eingeschlummerten und Geistesabwesenden denke.

Vor vier Jahren hatte dies das Elternpaar Törleß bewogen, dem ehrgeizigen Drängen seines Knaben nachzugeben und seine Aufnahme in das Institut zu erwirken. Dieser Entschluß hatte später viele Tränen gekostet. Denn fast seit dem Augenblicke, da sich das Tor des Institutes unwiderruflich hinter ihm geschlossen hatte, litt der kleine Törleß an fürchterlichem, leidenschaftlichem Heimweh.

Kurz, Männer, die von Amts wegen uns ermahnen, =Unbilden= mit Geduld zu leiden, konnten die =Wahrheit= nicht vertragen, und zeigten uns von Neuem die leidige, weite Kluft, welche die Worte von den Werken trennet. Nun ein paar Worte von der Predigerkritik selbst! Der Endzweck dieses Institutes ist zweyfach.

Genug zur Apologie eines Institutes, dessen bescheidener Tadel nur dann aufhören kann, wenn die Prediger aufhören werden, ihm Stoff zum Tadel zu geben. Das Institut selbst war eigentlich eine bessere Nachahmung eines ähnlichen Institutes in Prag, =die Geisel der Prediger= genannt, das aber, weil es seinem Endzwecke in der Ausführung minder entsprach, aufhörte.

Denn hier erhielten die Söhne der besten Familien des Landes ihre Ausbildung, um nach Verlassen des Institutes die Hochschule zu beziehen oder in den Militär- oder Staatsdienst einzutreten und in allen diesen Fällen, sowie für den Verkehr in den Kreisen der guten Gesellschaft galt es als besondere Empfehlung, im Konvikte zu W. aufgewachsen zu sein.

Dort mußte er junge Bürschlein aus allen Erdteilen, reicher Leute Kinder, unterrichten, tat es eine Zeitlang mit großer Liebe und viel Interesse, bekam Händel mit seinem Vorgesetzten, dem Inhaber des Institutes, und reiste wieder weg.