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Aktualisiert: 24. Mai 2025
Zu früh vernarbte Wunden brachen auf: die Erinnerung an die Lex Heinze erwachte, durch die Kunst und Wissenschaft tödlich getroffen worden wären, wenn die Roten im Reichstag sie nicht so wütend verteidigt hätten; und die Rede des Kaisers klang lauter, als da sie gehalten wurde, in die Ohren derer, die sich bisher vom Getümmel der Schlacht scheu vor ihre Staffelei und ihren Schreibtisch zurückgezogen hatten. »Eine Kunst, die sich über die von mir bezeichneten Gesetze und Schranken hinwegsetzt, ist keine Kunst mehr,« hatte er angesichts der vollendeten Standbilder in der Siegesallee erklärt, und die großen Eroberungen neuer künstlerischer Möglichkeiten, wie sie denen um Manet und van Gogh, um Liebermann und Klinger gelungen waren, als ein Niedersteigen in den Rinnstein bezeichnet.
Dem Revisionismus fehlt es an einem geistigen Mittelpunkt, einem unabhängigen Organ, das an Stelle bloßer Verneinung die Ideen praktischer Politik in die Köpfe der Massen hämmert, das die geistigen Kräfte der Intellektuellen in den Dienst unserer Sache zieht. Die Lex Heinze hat sie aus dem Schlaf geweckt, auch hier müßte das Eisen geschmiedet werden, solange es warm ist.«
Und wo Georg Hirth und M. G. Conrad gegen Muckerei und Schnüffelei vom Leder zogen, da durfte man sicher sein, daß es scharfe Hiebe absetzte. Die Lex Heinze fiel, aber das Bedürfnis nach übersteigerter „Sittlichkeit“ blieb erhalten, ebenso wie die Sehnsucht nach Unterdrückung unangenehmer Geister.
Es war selbstverständlich, daß die Orthodoxen beider Konfessionen mit Begeisterung an der Bewegung teilnahmen und sie gehörig ausnutzten. Die Regierung ging täppisch, wie so oft, auf die moralischen und staatserhaltenden Bestrebungen ein, und es kam zur Vorlage der berüchtigten Lex Heinze.
»Und in Deutschland übernahm unsere Reichstagsfraktion im Kampf gegen die Lex Heinze die Führung und rettete Wissenschaft und Kunst vor unerhörter Knebelung,« unterbrach mich einer der Anwesenden lebhaft; »es geht langsam bei uns, aber es geht, und selbst die Resolution, deren Annahme durch uns Sie so verurteilen, ist ein Zeichen des Fortschrittes.
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