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Bei jeder wichtigen religiösen Zeremonie, die im Laufe des Jahres stattfindet, wird ein derartiges Opferpäckchen an der hawat befestigt und hängen gelassen. Neben diesen kawit befinden sich fünf verschiedene Schalen von Schnecken und Seetieren, die alle an Schnüren mit Perlenverzierungen hängen und ein beliebtes Mittel zur Vertreibung böser Geister bilden.

Es folgte jetzt eine Szene, die mich aufs lebhafteste interessierte aus der amin des Häuptlings wurde eine Sammlung alter hawat und geweihter Hüte herausgetragen. Die Tragbretter und dann auch die Hüte wurden ehrfurchtsvoll über dem Haufen Opferspeisen hin- und herbewegt und dann ins Haus zurückgetragen.

Jetzt durften auch die gewöhnlichen Kajanfrauen mit ihren alten hawat und Hüten herantreten und den wohltätigen Einfluss der Opfergaben auffangen. Diese Zeremonie bot mir die seltene Gelegenheit, die alten, ehrwürdigen Familienstücke zu sehen, die mir einen Begriff von der früheren Kunstfertigkeit der Kajan gaben.

Ein langes schmales Tuch, dessen Enden über einem Balken geknüpft werden, dient als Wiege, indem man das Kind in dem Bausch, welchen das Tuch bildet, schlafen legt. Zum Herumtragen der Kinder besitzen die Kajan die sehr praktische hawat, die am Mendalam aus einem Liegebrett in Form eines beinahe völlig aufgeschlagenen Buches und eines senkrecht dazu angebrachten Sitzbrettes besteht.

Von derartigen Motiven wurden sowohl die in der tap hawat a auf Tafel 70 vorkommenden Menschenfiguren als diejenigen in b, die in Verbindung mit einem Tigerkopf in der Mitte dort auftreten, bereits besprochen.

Ein namenloses Kind heisst hapang; stirbt es, so wird ihm nicht öffentlich nachgetrauert. Mit der ersten Namengebung endet die erste, strengste Verbotszeit; die Mutter darf jetzt ihre früheren Tätigkeiten, wie z.B. das Mattenflechten, wieder aufnehmen; als symbolisches Zeichen hierfür flicht sie einen Streifen, der an die hawat gebunden wird.

Bevor dieses erwachsen ist, dürfen seine Kleider nicht beseitigt oder verkauft werden, sehr wahrscheinlich, damit die noch schwache bruwa des Kindes den Kleidungsstücken nicht folge, wodurch es krank werden würde. Aus demselben Grunde will man auch die hawat der Kinder nicht verkaufen; nur einige Male gelang es mir, die Tragbretter lang verstorbener Personen zu erstehen.

Sie fürchteten, dass die Seelen ihrer Kinder ihrem Wohltäter folgen könnten, und hielten mir daher beim Abschied die hawat hin, um die Seelen der Kinder durch Gebetssprüche zu bewegen, von mir wieder auf die Tragbretter zurückzukehren. An jede hawat hatten sie eine Schnur befestigt, um die Seele bei ihrer Rückkehr mittelst eines Knotens zu binden.

Die Kinder wurden dabei wieder von schön geputzten und mit dem geweihten Hut geschmückten jungen Mädchen in ihren hawat auf dem Rücken getragen, begleitet von den ebenso schön gekleideten Müttern, welche zwei geweihte Bambusgefässe mit Wasser und eine Klapper für eine mela in die Wohnung des Häuptlings trugen; von dort aus begaben sie sich zu allen übrigen Hausbewohnern.

Diejenigen, die diese Tragbretter und Hüte einst benützt hatten, waren entweder längst gestorben oder bereits betagte Leute; so wurde z.B. auch Akam Igaus Kindertragbrett hervor geholt. Augenscheinlich sollte die neue Weihe, die die hawat empfingen, rückwirkend noch auf die Seelen der Verstorbenen und Betagten einen guten Einfluss üben.