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Aktualisiert: 5. Mai 2025
Unter dem Einflusse und unter der Beratung des infernalischen Schürmeisters hat sich bei der Wanderung der Hühneraugen nach dem Gehirne des Heiligen ein ganz besonders niederträchtiges, erzinfames und teuflisch boshaftes Hühnerauge nach demjenigen Körperteile seines heiligen Leibes verirret, mit welchem er dachte.
Da dem heiligen Bürokrazio der Ton, in welchem die innere Stimme des Erzengels Michael mit ihm geredet hatte, für die Dauer gar nicht genehm war, wagte er es desto weniger, sich an diese himmlische Stimme zu wenden, weil ja die Materie seiner Hühneraugen schon einmal zwischen ihm und dem Erzengel Michael abgehandelt worden war.
Der hatte ihm, bevor der heilige Bürokrazius sich auf das neuerliche tiefe Nachdenken über seine Hühneraugen verlegte, schon einmal den echt freundschaftlichen Rat gegeben, er solle sich seine Hühneraugen beim Hufschmied beschlagen lassen.
Da dieses jedoch mit der Zeit hätte zu Mißdeutungen führen und dem Ansehen des Heiligen hätte schaden können, war der liebe Gott in seiner ewigen Weisheit darauf bedacht, das Gehirn des Heiligen auch äußerlich in Erscheinung treten zu lassen. Auf dem Umwege der Hühneraugen ließ er dahero das zur Untätigkeit verurteilte Gehirn des Heiligen nach außen in der Gestalt seines Zopfes sichtbar werden.
Der liebe Gott versetzte in seiner himmlischen Gnade und Allmacht dem heiligen Bürokrazius seine Hühneraugen in das Hirn, wo sie als Einquartierung gut aufgehoben waren. Und wie gnädig war der liebe Gott gewesen.
Je gräßlicher die Tortur der Hühneraugen sich auswuchs, desto klarer und deutlicher kam der gemarterte Heilige zu der Überzeugung, daß ihm in diesem verzweifelten Falle nur mehr durch eine himmlische Eingebung geholfen werden könne.
Das leuchtete dem heiligen Bürokrazius denn auch ein, und so beschlossen die beiden Heiligen nach gewissenhaften beiderseitigen Beratungen, daß die Eingabe an den lieben Gott nur die Bitte enthalten sollte, der liebe Gott möge so gnädig sein, dem heiligen Bürokrazius seine Hühneraugen an eine Stelle seines heiligen Leibes zu versetzen, wo sie ihn nicht so fürchterlich schmerzen würden.
Auch dort entstund wundersamerweise ein deutlicher Abdruck, dieweilen auch die heilige Rüsselnase zahlreiche Fettstoffe enthielt, wenn damit auch nicht gesagt sein soll, daß sie sich gleich dem Speck zur Herstellung des globus Tirolensis geeignet haben würde. Dieser neuerliche Erfolg ermutigte den heiligen Bürokrazius, es nun auch mit seinen von den Hühneraugen befreiten Zehen zu versuchen.
Die Stimme war zwar nicht wesentlich höflicher als die des Erzengels Michael, sie erging sich aber doch nicht in derartigen Ausdrücken, wie sie der Erzengel liebte. Die Stimme sprach aber ungefähr folgendes: „Hühneraugen hast? Wo anders willst sie haben? Das könnt’ jeder sagen. Laß’ mich ein bissel nachdenken, wo sie bei dir am ehesten Platz haben. Denn wisse, jedes Ding will seinen Platz haben.
Wie der heilige Bürokrazius Hühneraugen im Hirn bekam und sich einen Zopf wachsen ließ. O höllischer Sudkessel, wie fürchterlich sind deine Qualen, Nicht zu beschreiben und auch nicht zu malen!
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