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Diese und ähnliche Dinge konstatierte er mit einer gewissen schauerlichen Genugtuung. Was er aber nicht beobachtete und nicht feststellte, was ihm unbewußt blieb und sich darum beständig verschlimmerte, war der sonderbare Mangel an Taktgefühl, der ihm mit den Jahren immer mehr zu eigen geworden war. Es war schlimm, daß er im Familienkreise Anekdoten erzählte, so geartet, daß er sie höchstens im Klub hätte vorbringen dürfen. Aber es gab auch direkte Anzeichen dafür, daß sein Sinn für körperliche Schamhaftigkeit im Erlahmen begriffen war. In der Absicht, seiner Schwägerin Gerda, mit der er auf freundschaftlichem Fuße stand, zu zeigen, wie durabel gearbeitet seine englischen Socken seien, und wie mager er übrigens geworden sei, gewann er es über sich, vor ihren Augen sein weites, kariertes Beinkleid bis hoch über das Knie zurückzuziehen ... »Da sieh, wie mager ich werde ... Ist es nicht auffällig und sonderbarsagte er bekümmert, indem er mit krauser Nase auf sein knochiges und stark nach außen gekrümmtes Bein in der weißwollenen Unterhose zeigte, unter der sich das hagere Knie trübselig abzeichnete

Die Ironie ist subjektiv komische oder witzige, sofern das mit logischem Anspruch auftretende nichtige Wort oder Zeichen das Umschlagende ist. So besonders geartet die ironische Bezeichnung ist, so lässt sie sich doch unter die vergleichenden Begriffssubstitutionen unterordnen. Auch tadelnswert und lobenswert, abstossend und liebenswündig sind ja einander nebengeordnete Begriffe.

Aber er siegt nicht durch seine Stärke, durch rohe Gewalt allein: sie muß sich mit Natürlichkeit, mit Geist, der Mut muß sich mit Anmut paaren. Heinses Genie war eine brünstige Flamme. Wären die Lehr- und Schulmeister der Deutschen alle geartet wie er: was ließe sich aus ihnen machen!

Er achtete in dem verkommenen Weibe diese Schamhaftigkeit und konnte sich überhaupt nicht verhehlen, daß sie in mancher Beziehung höher als ihr Bruder geartet war. In der Art ihrer Rechtfertigung lag eine klare Entschlossenheit. Das Auge gestand, aber ein Geständnis durch Worte würden ihr weder gutes Zureden, noch glühende Zangen des Henkers entrissen haben.

Ich taugte aber nicht unter die Menschen, ich bin eine reizbare Natur, von Jugend auf heftig geartet, vielleicht Folge eines Mangels an richtiger Erziehung. Meine ganze Jugendzeit verfloß in einsamen Schlössern, und da sah ich wenig von der Welt. Als ich in dieselbe eintrat, fand ich die Zeit zu bewegt, die Elemente zu gährend, so daß ich nicht zur Klarheit über mich selbst gelangen konnte.