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Das war eine kleine, grüne Hochebene mit einem so weiten Vorsprung, daß man von dem freien Punkt ringsumher und weiter, weit ins Tal hinabsehen konnte. Dieser Vorsprung hieß die Felsenkanzel, und hier konnte Moni oft stundenlang verweilen und um sich schauen und vor sich hin pfeifen, während seine Tierlein ganz gemütlich ihre Kräuter suchten.

"Natürlich, die fremden habe ich nicht zu hüten, ich bin nicht mehr Geißbub." Darüber mußte sich Moni sehr wundern, denn zu gleicher Zeit mit ihm war der Jörgli Geißbub von Küblis geworden, und Moni begriff nicht, daß das so aufhören konnte und der Jörgli nicht einmal jammerte. Inzwischen waren Hirten und Geißen bei der Felsenkanzel angekommen.

Aber oft, wenn er so in seiner Zufriedenheit ausgestreckt auf der Felsenkanzel lag und in das sonnige Tal hinabschaute, mußte er daran denken, wie er damals mit seinem schlechten Gewissen unter dem Regenfelsen saß. Und er sagte jedesmal laut vor sich hin: "Ich weiß schon, wie ich's mache, daß es nie mehr so kommt.

Gewöhnlich bin ich bei der Felsenkanzel. Warum bist du da heraufgekommen?" "Ich will dir einen Besuch machen", war die Antwort, "ich habe dir allerhand zu erzählen. Auch habe ich hier zwei Geißen, die bringe ich dem Wirt im Bad, er will eine kaufen, und da dachte ich, ich wollte noch zu dir hinauf." "Sind es deine Geißen?" fragte Moni.

Er hatte aber sein Essen unten bei der Felsenkanzel in der kleinen Höhle hegen lassen, da er mittags wieder hinunter kommen wollte. "So, ihr habt nun schon viel Gutes bekommen, und ich habe noch gar nichts", sagte er zu seinen Geißen. "Jetzt muß ich auch etwas haben und unten findet ihr noch genug, kommt!"

Sobald Moni angekommen war, nahm er seinen kleinen Proviantsack vom Rücken und legte ihn in eine kleine Höhle des Bodens, die er selbst dafür gegraben hatte. Dann trat er auf die Felsenkanzel hinaus und warf sich auf den Boden, um sich einmal so recht wohl sein zu lassen. Der Himmel war jetzt dunkelblau geworden.

Vor allen aber freute sich Paula an Monis Fröhlichkeit und ging ihm fast jeden Abend entgegen, um ein Gespräch mit ihm anzuknüpfen. An einem sonnigen Morgen war Moni wieder oben bei der Felsenkanzel angelangt und wollte sich eben auf den Boden setzen, als er sich noch anders besann. "Nein, vorwärts!