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Aktualisiert: 9. Juni 2025
»Genug!« schrie Breiteneder, »ich hab’s ja gehört!« »Ist’s vielleicht nicht schön?« sagte Rebay und schwang den Zylinder. »Es gibt nicht viele, die solche Couplets machen heutzutag. Fünf Gulden hat mir der alte Ladenbauer gegeben ... das sind meine Honorare, Herr von Breiteneder. Dabei hab ich’s noch einstudiert mit ihr.«
Breiteneder hatte diese Kunstfertigkeit immer sehr bewundert, aber in diesem Augenblick vertrug er die Klänge durchaus nicht. An den andern Tischen hörte man zu; einige Leute nickten befriedigt, ein dicker Herr patschte in die Hände.
»Ich bitte, Herr von Breiteneder,« fuhr Rebay fort und schob das Glas wieder von sich. »Sie kennen mich doch, und Sie wissen, daß ich ein anständiger Mensch bin!
Plötzlich hörte er die Stimme der Marie hinter sich: »Ich find schon hin, Mutter, ich kenn’ ja den Weg.« Er wagte nicht, sich umzuwenden, aber da saß sie schon neben ihm und sagte: »Guten Abend, Herr Breiteneder – wie geht’s Ihnen denn?« Und in diesem Augenblick erinnerte er sich auch, daß sie seinerzeit zu irgendeinem jungen Menschen, der früher einmal ihr Liebhaber gewesen war, später immer »Sie« und »Herr« gesagt hatte.
Sie hat g’sagt: »Das ist ein trauriges Lied, Herr Rebay, aber schön ist’s!...« »Schön ist’s,« hat sie gesagt ... Ja freilich ist es ein trauriges Lied, Herr von Breiteneder – es ist ja auch ein trauriges Los, was ihr zugestoßen ist. Da kann ich ihr doch kein lustiges Lied schreiben?...«
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