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Nach einigem Wortwechsel bedeutete er uns, daß er über unsere Zulassung in das Reich erst mit dem Bel-Amba-Ras Gilmo, dem Markgrafen oder Grenzwächter der vier Grenzprovinzen Tschelga, Sarago, Dagossa und Ermetschoho unterhandeln müsse.

Bel-Amba-Ras Gilmo bestellte uns nach seinem Aufenthaltsort, dem Dorfe Kamauchela, welches auf dem Gipfel eines steilen, fast unzugänglichen Berges liegt, einer Amba, wie derselbe in Abessinien genannt wird. Vier Tage brachten wir noch in Wochni zu, worauf wir dann auf Gilmo’s Befehl, geführt von einem Diener des Zollwächters, nach Tschelga aufbrachen.

Ich will die Leser nicht damit langweilen, wie der Bel-Amba-Ras uns volle 19 Tage in Tschelga aufhielt, unter dem Vorwande, erst Befehle vom Negus Theodor einholen zu müssen. Ich argwöhne nur, daß er mich für einen Missionär hielt und auspressen wollte. Zuletzt ungeduldig geworden, beschloß ich, ihn in seiner luftigen Felsenfestung aufzusuchen.

Kaum in mein Quartier zurückgekehrt, erhielt ich vom Bel-Amba-Ras einen Hammel, einen Krug mit Honigwein, sowie Brot zugeschickt und hielt mit Dufton eine köstliche Mahlzeit. So war die Audienz gut abgelaufen und wir kehrten nach Tschelga zurück, um uns zur Abreise vorzubereiten. Vor uns leuchtete der herrliche Tanasee, wie ein von Smaragden eingefaßter Saphir.

Wir schritten ohne Zögern die schwindlige Brücke entlang, die jener gleicht, welche in den muhamedanischen Legenden aus dem Paradiese in die Hölle führt, und nachdem wir ein Thor erreicht hatten, das von halb entblößten Lanzenträgern bewacht war, kletterten wir langsam einen abschüssigen Abhang hinan, passirten ein zweites Thor und standen nun auf einer Plattform, wo uns Gilmo’s Leute in eine Art Wartesaal führten, indem sie uns bedeuteten, daß der Bel-Amba-Ras gerade mit einem Botschafter des Negus verhandle, daß wir aber nach dessen Abfertigung sofort eingelassen werden sollten.