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Aktualisiert: 3. Juni 2025


Nahe dem nördlichen Ufer des Sees zeigte sich eine Strömung bis zum Abfluß der Angara hin, und diese wollten sie zunächst benutzen, um nach jenem Ausgußthore des Baikal zu gelangen. Von hier aus trugen sie die Wellen des Flusses bis Irkutsk mit einer Schnelligkeit von zehn bis zwölf Werst die Stunde dahin. Binnen anderthalb Tagen konnten sie in Sicht der Stadt sein.

Die Stämme drohten aus einander zu weichen und mußten nothwendig fester verbunden werden, um der sehr schnellen Strömung der Angara sicherer zu widerstehen.

Die Angara war dabei von einem Ufer bis zum andern erhellt. Die Eisschollen bildeten ebenso viele Spiegel, welche die Flammen in allen Winkeln und allen Farben wiedergaben, und deren Reflexe je nach der Bewegung der Strömung wechselten. Unter der Masse dieser schwimmenden Körper zog das Floß unbemerkt dahin. Hier drohte also keine besondere Gefahr. Aber eine ganz andere war im Anzuge.

Irkutsk, die Hauptstadt Ostsibiriens, zählt unter gewöhnlichen Verhältnissen etwa 30,000 Einwohner. Ein ziemlich hohes, steiles Ufer an der rechten Seite der Angara trägt seine von einer hohen Kathedrale überragten Kirchen und die in pittoresker Unordnung daneben verstreuten Häuser.

Seine Bewohner entflohen vor den Verwüstungen der Tartaren, welche beide Ufer der Angara unsicher machten. Die Flotille von Schiffen und Booten, welche sonst in ihrem Hafen überwinterte, hatten sie nach Irkutsk verlegt und sich noch rechtzeitig, reichlich mit allem Nothwendigen versorgt, nach der Hauptstadt Ostsibiriens zurückgezogen.

Durch die Oeffnungen jener, Millionen von Kubikmetern enthaltenden Reservoirs hatte sich die flüssige Naphtha wie ein Sturzbach ergossen und sich, der natürlichen Bodenneigung folgend, auf dem Wasser der Angara verbreitet, auf dem sie ja in Folge ihres geringeren specifischen Gewichtes obenauf schwimmen mußte. So führte Iwan Ogareff Krieg!

Ueber Michael Strogoff aber urtheilten sie in demselben Sinne, wie sich schon der Czaar in Moskau äußerte: „In der That, das ist ein Mann!“ Mitten in den dahin treibenden Eisschollen fuhr das Floß ungemein schnell mit der Strömung der Angara hinab.

Manchmal gab sich Michael Strogoff wohl solchen Hoffnungen hin, bald aber trat ihm das Trügerische derselben wieder desto deutlicher vor die Seele, und er rechnete dann nur noch auf sich selbst, als läge die Rettung des Großfürsten nur allein in seinen Händen. Sechzig Werst trennen Kuitunskoë von Kimilteïskoë, einem kleinen Flecken unweit der Dinka, welche der Angara zuströmt.

Alcide Jolivet nahm auch noch den Geruch zu Hilfe, – er konnte sich nicht täuschen. Das war eine Lage flüssiger Naphtha, welche auf der Oberfläche der Angara schwamm und mit der Strömung hinabtrieb. Schwamm das Floß also wirklich ganz auf dieser Substanz, welche so ungemein leicht entzündlich ist? Woher rührte diese Naphtha?

Michael Strogoff wachte neben ihr. Der Schlaf kam nur sehr selten in seine Augen und seine Gedanken wachten dabei immer. Bei Tagesanbruch befand sich das Boot in Folge eines steifen Gegenwindes, der die Wirkung der Strömung hemmte, noch vierzig Werst von dem Ausflusse der Angara. Voraussichtlich konnte es dieselbe vor drei oder vier Uhr Nachmittag nicht erreichen.

Wort des Tages

zähneklappernd

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