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Dieselbe Bedeutung hat wohl der Kindermord in Mikro-und Melanesien gehabt, wie einzelne Spuren noch andeuten, wenn sich auch Zwingendes nicht dafür anführen lässt als eben ihre Verwandtschaft mit den Polynesiern.

Am weitesten vorgeschritten war der Verfall bei den Polynesiern: daher sie denn bei verhältnissmässig leichtem Anstoss von aussen her rasch und viel unaufhaltsamer zusammenbrechen, als z.B. die Melanesier oder Hottentotten und andere Völker.

War es doch die Zeit des Philanthropismus und glaubte man doch die erträumten Ideale von menschlicher Glückseligkeit, wie z.B. Rousseau sie in Europa entwarf, hier im Leben der Südseeinsulaner verwirklicht zu finden; ein Umstand, der für die Art, wie man den Polynesiern entgegentrat, von grosser Bedeutung war.

Genau so würde es uns ergehen, wenn wir zu den viel höher stehenden Melanesiern und Polynesiern damit kommen wollten, daß jedermann sterben müsse. Die Erfahrung des »Wilden« reicht nicht so weit, wie die des Kulturmenschen.

Auch die sinnlichen Genüsse wirken auf den Neger viel befriedigender, als auf die anderen Völker; seine grosse geschlechtliche Sinnlichkeit ist wiederum für die Fruchtbarkeit seiner Raçe von grosser Bedeutung und so massenhafte und übertriebene Ausschweifungen wie bei den Polynesiern finden sich bei ihnen nicht.

Da wir nun Gründe haben, bei den Polynesiern diesen Gebrauch für einen ursprünglich religiösen zu halten, der freilich in späterer Zeit aus ganz anderen Motiven, aus Faulheit, Eitelkeit, Lieblosigkeit, Standeshochmuth u.s.w. sich unendlich verbreitete und das ganze Leben der Nation in der neuen Gestalt anfrass; so möchte auch die ziemlich weite Verbreitung der Sitte, wie wir sie im eigentlichen Malaisien von Luzon bis nach Madagaskar hin nachwiesen, auf demselben Princip beruhen.