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Wir wollen einen letzten Gedanken verfolgen. Reicht es festzustellen, daß die Sprache die ideologische und soziale Identität des Menschen ausdrückt? Die Auseinandersetzung mit der Sprache, genauer: mit der Verkörperung der Sprache in der Schriftkultur, ist eine Auseinandersetzung mit allen bio- und soziologischen, politischen und kulturellen Aspekten, die die Spezies Mensch ausmachen.

Die sozialistischen Modelle, deren ideologische Säulen Begriffe wie bürgerlicher Besitz, Klassenunterschied, Reproduktion der Arbeitskraft und ähnliche Kategorien waren und die aus einem pragmatischen Rahmen hervorgingen, der die Schriftkultur möglich und notwendig gemacht hatte, haben sich erübrigt.

Dies gilt für jede Form von Arbeit, ob sie nun landwirtschaftliche, industrielle, künstlerische oder ideologische Produkte hervorbringt. Hier greifen die Metaphern aus der Genetik und der Evolutionstheorie. Wir können die Evolution der Arbeit in memetischer Begrifflichkeit beschreiben, wir können damit allerdings nicht hinreichend die aktive Rolle von Zeichenprozessen beschreiben.

In ihrem Kreise waren die kühnen Sätze gefallen, daß die Philosophie eine ideologische Begleiterscheinung der Klassenkämpfe und ihre Geschichte eine Geschichte bürgerlichen Denkens sei. Die Gewerkschaften standen zu ihnen in einem leisen aber darum nicht weniger starken Gegensatz, der auch in der Wahl ihrer Referenten zum Ausdruck kam.

Der Anarchismus ist in der russischen Revolution nicht die Theorie des kämpfenden Proletariats, sondern das ideologische Aushängeschild des kontrerevolutionären Lumpenproletariats geworden, das wie ein Rudel Haifische hinter dem Schlachtschiff der Revolution wimmelt. Und damit ist die geschichtliche Laufbahn des Anarchismus wohl beendet.

Denn der nicht proletarische leidet nicht unter dem ideologischen Gepräge des modernen Geisteslebens, das er selbst herbeigeführt hat. Der proletarische Teil leidet darunter. Aber dieses ideologische Gepräge des ihm vererbten Geisteslebens hat ihm den Glauben an die tragende Kraft des Geistesgutes als solchen geraubt.

Als sich die Methoden der Geschichtsforschung differenzierten, möglicherweise im Zusammenhang mit der Lebenspraxis, ergaben sich neue Perspektiven. Einige waren ganz praktisch ausgerichtet: Welche Pflanzen wurden in primitiven Gesellschaftsformen verwendet? Wie war die Wasserversorgung geregelt? Wie ging man mit den Toten um? Andere hatten politische, ideologische oder kulturelle Grundlagen.

Mögen sie immerhin, wenn sie entstanden sind, auf dem Umwege durch das menschliche Vorstellen oder durch ihre Aufnahme in die Willensimpulse auf das materielle Leben wieder gestaltend zurückwirken: ursprünglich steigen sie als ideologische Gebilde aus diesem Leben auf. Nicht sie können von sich aus etwas geben, das zur Behebung der sozialen Schwierigkeiten führt.

Wenn Autarkie unerreichbar ist, liegt die Antwort in Expansion. Ideologische, rassenspezifische, wirtschaftliche und andere Argumente werden vorgebracht, um die Politik im Krieg mit anderen Mitteln fortzusetzen. Die zwei Weltkriege haben die auf Schriftkultur basierende Politik auf den Höhepunkt getrieben. Politische Sprachen