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Die einmal erworbenen Grundfertigkeiten reichten für die Dauer eines Arbeitslebens. Ebenso waren die konstruierten Gegenstände auf lebenslange Dauer angelegt. Die von uns beschriebene Lebenspraxis jenseits der Schriftkultur mit ihren schnellen Veränderungen und immer kürzer werdenden Zyklen machte auch den Menschen ersetzbar.

Aber obwohl diese neuen Formen der multimedialen Vermittlung in unserem Leben zugenommen haben, wissen wir noch nicht so recht, wie wir damit umgehen sollen, und noch weniger, wie wir sie in unsere Bildungs- und Ausbildungsformen und in die immer kürzeren Zyklen der wissenschaftlichen und technologischen Erneuerung integrieren können.

Ist eine Wahlmöglichkeit einmal ausgeschöpft, folgt die nächste automatisch, als Folge der Skala, und nicht etwa als Suche nach Alternativen. Dies gilt im übrigen auch für das Berufsleben, das ebenfalls den kürzeren Zyklen der Neuerung und des Wandels ausgesetzt ist.

Die kürzeren politischen Zyklen, die wir heute antreffen, entsprechen der Dynamik einer Praxis, die sich auf das Unmittelbare im Rahmen eines globalen Daseins konzentriert.

Ihre Lebensdauer entspricht der Dynamik des Wandels, der neuen Skala menschlicher Selbstkonstituierung und der für diese Skala typischen Effizienzbesessenheit. Unsere Produkte werden flüchtiger, weil die relativ gleichförmigen Zyklen unserer Selbstkonstituierung kürzer geworden sind.

Menschenrechte, die aus natürlichen Zyklen abgeleitet wurden, sind etwas anderes als politische Rechte und Verantwortlichkeiten, die sich aus einem maschinellen Fortschrittsmodell herleiten lassen. Aber beide Quellen unterscheiden sich vom politischen Status der Menschen, die im neuen pragmatischen Rahmen globaler Netzwerke und extremer Aufgabenverteilung eingebunden sind.

Der Mensch kommt nicht ohne Erfahrung auf die Welt. Wichtige Bestandteile der Erfahrung sind biologisch veranlagt. Andere werden durch beständige Interaktion vermittelt, besonders durch gegenseitiges Verstehen. Wir haben an der abnehmenden Bedeutung des olfaktorischen Elements zeigen können, daß die Menschen durch die evolutionären Zyklen bestimmt sind. Mit dem Rückgang der sinnlichen Erfahrung verringerten sich auch die an die sinnliche Wahrnehmung gebundenen Kenntnisse.

Ihre Erinnerung an Rockkonzerte und Filme dürfte wesentlich umfangreicher sein als die Melanchthons, der vielleicht die Liturgie der katholischen Kirche auswendig kannte. Wie alle, die ihre Identität jenseits der Schriftkultur finden, weiß Zizi, was sie von den Steuern absetzen kann. Ihr Lebensrhythmus ist mehr durch wirtschaftliche als durch natürliche Zyklen bestimmt.

Die Dauerhaftigkeit und Stabilität von Schrift und Schriftkultur kann sich allerdings auch als Hemmschuh erweisen, den wir in relativ stabilen Kontexten zunächst nicht oder nur selten als Nachteil erfahren. Mit gesteigerten Effizienzerwartungen verkürzen sich indes die Zyklen unserer Tätigkeit.

Wir können die Spuren des menschlichen Lebens etwa 2,5 Millionen Jahre zurückverfolgen, die der Sprachanfänge etwa 200000 Jahre. Den immer kürzeren Zyklen der Menschheitsentwicklung entspricht dabei die Tatsache, daß neben den genetischen zunehmend auch andere Mittel am Entwicklungsprozeß beteiligt waren.