Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 6. Juni 2025
Nur die alte Viktoriachaise aus Grochau fehlte; Hauptmann Biese weilte noch in der Schweiz; die Kugel Zernins hatte ihn für lange auf das Krankenlager geworfen, und die Genesung war noch nicht vollständig. Nach Zielenberg hatte Kommerzienrat Schellheim seine eigne Equipage geschickt, um die Vertreter der Regierung abzuholen, die aus Frankfurt gekommen waren.
Seine persönliche Liebenswürdigkeit entzückte alle Welt, bis man es bei dem zunehmenden Verfall von Döbbernitz für nötig hielt, sich langsam zurückzuziehen. Denn allmählich artete der Leichtsinn Zernins aus. Häßliche Geschichten kamen in Umlauf; es ging in rasendem Galopp bergab. Hin und wieder verlangsamte die Erinnerung an den großen Vater das Tempo des Niedergangs ein wenig.
Zernins Gesicht hatte sich gar nicht verändert. Er spielte zuerst mit der Nelke, die neben seinem Teller lag, und hierauf mit einem kleinen goldenen Crayon, den er aus der Westentasche genommen hatte. Und auf einmal zog er seine Tischkarte näher und kritzelte ein paar Worte auf deren Rückseite. Dann schob er die Karte unbemerkt seiner rechten Nachbarin zu.
Ein Fremder, ein alter Herr, der sich als Graf Isingen vorgestellt hatte und ein Verwandter Zernins war, ging bis auf dreihundertachtzigtausend Mark. Auch in diesem Falle galt es, eine Hypothek zu sichern. Schellheim bot jetzt von fünf- zu fünftausend Mark mehr. Plötzlich rief eine Stimme aus der Mitte der Anwesenden: »Vierhunderttausend Mark!« Alles schaute sich um.
Wohin dann?! – Ein ernster Zug glitt über das Gesicht Zernins. Er war wirklich am Ende; diesmal gab es keine Hilfe mehr – es war aus. Und zum ersten Male legte er sich die Frage vor: hätte es nicht anders kommen können? Gewiß – aber dann hätte er arbeiten müssen. Sein Vater hatte ihm kein Barvermögen hinterlassen.
Wort des Tages
Andere suchen