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Das Siechenhaus ist eine der grausamsten Wohlthaten, die unsere alberne Gutmüthigkeit erfunden hat. Im Siechenhaus schämt und kränkt sich der alte Mensch zu Tode. Er ist eigentlich schon begraben. Wir aber wollen selbst denen, die auf den untersten Stufen der Intelligenz stehen, bis an's Ende die tröstliche Illusion ihrer Nützlichkeit lassen.

Für viele Kräfte, die jetzt nutzlos hinwelken, wird ja ein fruchtbarer Boden geschaffen. Wer nur den guten Willen hat, soll angemessen verwendet werden. Bettler werden nicht geduldet. Wer als Freier nichts thun will, kommt in's Arbeitshaus. Hingegen wollen wir die Alten nicht in's Siechenhaus stecken.

Mit Hubertusburg verbunden war ein Siechenhaus und eine Irrenanstalt für Frauen, und eine Pflegeanstalt für blinde und blödsinnige Kinder. Die Insassen dieser Anstalten bekamen wir aber nicht zu sehen. Unsere Zellen besaßen hohe Fenster, die mit Eisenstäben versehen waren.

Man sagt, dahinter sei einst die Pest vermauert worden. An der Stelle dieses Baumes stand zu Verenas Lebzeiten das schon von der ältesten Legendenaufzeichnung erwähnte Siechenhaus, das erst in diesen fünfziger Jahren abgebrochen worden ist; neben demselben soll das offne Frauenhaus gestanden haben, dessen Mitglieder in jenem die untersten Dienstleistungen zu besorgen gezwungen waren.