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Aktualisiert: 9. Mai 2025


An dieser Behauptung war etwas Wahres. An Simsons Stelle war Forckenbeck getreten, der, wie ich schon einmal erwähnte, der parteiischste Präsident war, den der Reichstag je gehabt hat. Erleichtert wurde ihm diese Parteilichkeit durch die Abschaffung der Rednerliste, die erfolgt war, um die sozialdemokratischen Abgeordneten möglichst am Redenhalten hindern zu können.

Jeden Abend begann der politische Kampf von neuem, und wenn es für jede persönliche Beleidigung einen Ordnungsruf gegeben hätte, so wäre stets, fünf Minuten nach Eröffnung der Diskussion, die Rednerliste infolge Wortentziehungen erschöpft gewesen. Am ersten August erschien Fritz mit besonders feierlichem Gesicht im »Kleinen Paradies«. Im Knopfloch steckte ein schwarz-weiß-rotes Bändchen.

Im nächsten Augenblick stand sie vor mir und erhob die Faust, einer der zunächst sitzenden Genossen sprang dazwischen. »So diskutieren wir nichtrief er empört. Der Beschluß, meinen Namen von der Rednerliste zu entfernen, wurde aufgehoben. Das Verhalten Wanda Orbins mochte die Genossen stutzig gemacht haben.

Und Forckenbeck machte von seiner Vollmacht rücksichtslos Gebrauch. Das veranlaßte später Windthorst und seine Freunde, den Antrag zu stellen, die Rednerliste wieder einzuführen. Der Antrag, zu dem von unserer Seite Vahlteich sprach, wurde abgelehnt. Darauf sah sich Most veranlaßt, noch kurz vor Schluß der Session die Parteilichkeit des Präsidenten öffentlich im Reichstag zu denunzieren.

Kaum waren wir ein paar Tage lang in unsere Arbeit wieder vertieft, als ich erfuhr, daß die Berliner Parteileitung mich aus der offiziellen Rednerliste der Partei gestrichen habe. Ich legte Protest ein und verlangte, gehört zu werden. Man lud mich vor. Rings um den Saal saßen die Männer, in der Mitte an einer langen Tafel die Frauen, Wanda Orbin an ihrer Spitze. Sie waren meine Ankläger gewesen.

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