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Vorher trieb es ihn indeß, sich über die Abfahrtszeit des Dampfbootes zu unterrichten; deshalb begab er sich sofort nach den Bureaux der Gesellschaft, deren Schiffe den Dienst zwischen Nishny-Nowgorod und Perm versehen. Dort erfuhr er zu seinem großen Mißvergnügen, daß derKaukasus“ – so hieß das reisefertige Schifferst zu Mittag am nächsten Tage abgehen werde. Siebenzehn Stunden Aufenthalt!

Freilich laufen die Dampfer dabei mit der Strömung, die ihrer eigenen Schnelligkeit noch mit zwei Meilen per Stunde zu Hilfe kommt. Erreichen sie aber die Einmündung der Kama, so vertauschen sie den Strom mit diesem Flusse, den sie dann bis Perm stromaufwärts fahren müssen.

Perm mag allen Umständen nach dereinst eine Stadt ersten Ranges werden; vorläufig aber ist es wenig anziehend, schmutzig und bietet keinerlei Hilfsquellen.

Michael Strogoff näherte sich den beiden Reisenden, deren Einer immer weiter lachte, der Andre unverdrossen weiter schimpfte, und erkannte bald die beiden Zeitungscorrespondenten, welche auf demKaukasusden Weg von Nishny-Nowgorod nach Perm mit ihm zurückgelegt hatten. „Ei guten Tag, mein Herr! rief der Franzose. Sehr erfreut, Sie unter diesen Umständen wieder zu sehen!

Da stieg ihm zum ersten Male der Gedanke auf, daß die junge Liefländerin, da sie ja ebenfalls über Perm reisen mußte, sich höchst wahrscheinlich auch auf demKaukasuseinschiffen würde, in welchem Fall Michael Strogoff sicher mit ihr zusammentreffen mußte. Die obere Stadt mit ihrem Kreml von zwei Werst Umfang, der dem in Moskau übrigens sehr ähnlich ist, erschien damals merkwürdig verödet.

In Perm pflegen die Reisenden ihre bei der langen Fahrt durch die Steppen meist mehr oder weniger beschädigten Wagen zu veräußern; andererseits kauft hier, wer von Europa nach Asien gehen will, im Sommer Wagen, im Winter Schlitten, bevor er sich für mehrere Monate in die verlassenen Steppenwüsten wagt.

Den Postmeistern mochte es nach Veröffentlichung jener Verordnung wohl auffallen, daß ein junger Mann nebst seiner Schwester, beide offenbar Russen, dennoch frei durch Sibirien reisen konnten; indeß waren ihre Papiere in Ordnung und gaben ihnen das Recht, zu passiren. Uebrigens waren Michael Strogoff und Nadia nicht die einzigen Reisenden auf der Straße von Perm nach Jekaterinenburg.

Daneben verbindet freilich eine zweite Straße, – eben jene von Michael Strogoff erwähnte, – Kasan und Tschim mit Vermeidung des kleinen Umweges über Perm, welche über Jelabuga, Menzelinsk, Birsk, Zlatoutse, wo sie Europa verläßt, und über Tschelabinsk, Kadrinsk und Kurganne führt.