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Das Klima, die Lage, die Regierungsform, die Religion, das eigne Temperament und der National-Charakter eines jeden Volks, seine Lebensart, seine Stärke oder Schwäche, seine Armut oder sein Reichtum, bestimmen seine Begriffe von dem, was ihm gut oder schädlich ist; daher diese unendliche Verschiedenheit des Rechts oder Unrechts unter den policiertesten Nationen; daher der Kontrast der Moral der glühenden Zonen mit der Moral der kalten Länder, der Moral der freien Staaten mit der Moral der despotischen Reiche; der Moral einer armen Republik, welche nur durch den kriegerischen Geist gewinnen kann, mit der Moral einer reichen, die ihren Wohlstand dem Geist der Handelschaft und dem Frieden zu danken hat; daher endlich die Albernheit der Moralisten, welche sich den Kopf zerbrechen, um zu bestimmen, was für alle Nationen recht sei, ehe sie die Auflösung der Aufgabe gefunden haben, wie man machen könne, daß eben dasselbe für alle Nationen gleich nützlich sei.

Ohne Zweifel hatte dieses Volk auch seine Fehler, wie alle andre; aber der weise Archytas, unter welchem der National-Charakter der Tarentiner erst eine gesetzte und feste Gestalt gewonnen hatte, wußte diejenige Art derselben, welche man die Temperaments-Fehler eines Volks nennen kann, so klüglich zu behandeln, daß sie durch die Vermischung mit ihren Tugenden, beinahe aufhörten, Fehler zu sein eine notwendige und vielleicht die größeste Kunst eines Gesetzgebers, deren genauere Untersuchung und Analyse wir, beiläufig, denenjenigen empfohlen haben wollen, welche zu der schweren, und vermutlich spätern Zeiten aufbehaltnen, aber möglichen Auflösung eines Problems, welches nur von Lilliputtischen Seelen für schimärisch gehalten wird, der Aufgabe, welche Gesetzgebung unter gegebenen Bedingungen, die beste sei? etwas beizutragen sich berufen fühlen.